Die Geschäftsidee?

Anybotics entwickelt Roboter für die Inspektion von komplexen Anlagen in Industrien wie Energie, Chemie sowie Öl und Gas. Unsere vierbeinigen Roboter arbeiten autonom in Bereichen, die sonst manuelle Tätigkeiten erfordern würden, um wichtige Informationen zum Betrieb zu liefern.

Wie ist sie entstanden?

Unsere Arbeit begann in den Robotiklaboren der ETH Zürich. Wir erkannten schnell, dass unsere vierbeinigen Roboter dank ihrer hohen Mobilität an Orten eingesetzt werden können, welche bisher von herkömmlichen Technologien und traditionellen Robotern nicht erreichbar waren.

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Warum der Name?

Anybotics ist breit genug, um unsere Vision autonomer Robotik-Mitarbeiter zu repräsentieren und hat eine enge Verbindung zu unserem ersten Produkt, dem vierbeinigen Roboter «Anymal». Anybotics steht für die Idee: «Let robots go anywhere!»

Woher stammt das Startkapital?

Von den Gründern und verschiedenen Projektfinanzierungen.

Über Anybotics

Website: www.anybotics.com    Gegründet: September 2016   

Gründer: Dr. Péter Fankhauser (36), CEO; Dr. Hanspeter Fässler (67), VR-Präsident; Prof. Dr. Marco Hutter (38), VR; Dr. Christian Gehring (36), Senior Director of Robotics; Andreas Lauber (37), Head of Industrialization; Remo Diethelm (34), Principal Software Architect; Samuel Bachmann (34), Senior Systems Software Engineer; Prof. Dr. Roland Siegwart (64), Berater    

Firmensitz: Zürich    Anzahl Mitarbeiter: 120    

Umsatzziel für 2024: >20 Millionen Franken    Profitabel: ab 2026

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Unsere Kunden können die Roboter zu einem Monatslohn von 8000 Franken pro Stück «anstellen» oder die Roboterplattform erwerben und Jahreslizenzen für die Software beziehen.

Die Vision?

Wir streben nach einer menschenfreundlicheren, effizienteren und nachhaltigeren Industrie, indem wir Robotik einsetzen, um repetitive und potenziell gefährliche Aufgaben zu automatisieren. Dadurch geben wir den Fachkräften die Möglichkeit, sich auf wichtige Entscheidungen und kreative Problemlösungen zu konzentrieren.

Die grosse Stärke?

Unser Team arbeitet bereits seit über zwölf Jahren an mobiler Robotik und gehört weltweit zu den wenigen Unternehmen mit dieser Expertise. Durch eine fokussierte Strategie hat sich Anybotics international eine starke Position verschafft und ist zum Beispiel mit Anymal X für explosionsgefährdete Umgebungen führend.

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Die grösste Herausforderung?

Dank der hohen Nachfrage sind wir momentan darauf fokussiert, unsere Produktion zusammen mit unserem Produktionspartner massiv zu steigern und dabei die Qualität, die Zuverlässigkeit und die Performance stetig zu erhöhen.

Der bisher grösste Erfolg?

In den letzten 18 Monaten verzeichnen wir ein exponentielles Wachstum an Kundenbestellungen. Das ermöglichte es uns, eine 50-Millionen-Franken-Series-B-Finanzierungsrunde von internationalen Silicon-Valley-Investoren zu sichern.

Das Überraschendste bisher?

Die enorme Anzahl und die eindrucksvolle Grösse von industriellen Anlagen. Oft sind wir uns beim Konsum nicht bewusst, was dahintersteckt und unter welchen Bedingungen Menschen arbeiten. Unsere Arbeit in diesen Umgebungen hat unsere Sichtweise stark beeinflusst und ist eine hohe Motivation für eine positive Änderung.

Der nächste Schritt?

Wir werden unser Wachstum nochmals beschleunigen und in die Auslieferung der Roboter in Märkte wie USA, Asia-Pacific und UAE investieren. Parallel arbeiten wir an weiteren Produktkategorien, um die Fähigkeiten der Roboter zu erweitern –etwa der Fähigkeit zur mobilen Interaktion mit der Umgebung mit einem Roboterarm.

Expertenmeinung: Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Anybotics

«Absoluter Superstar!»

«Der Markt, den Anybotics adressiert, ist höchst interessant: milliardenschwer und wachsend. Denn es gibt sehr viele grosse industrielle Anlagen, die noch von Hand überprüft werden, obwohl sie schwer erreichbar sind wie etwa Ölbohrplattformen. Ein Roboter kann dort auch bei schlechtem Wetter und ohne Helikoptereinsatz den Job erledigen. Und weil er wegen der Abnützungserscheinungen nur eine relativ kurze Lebensdauer von drei bis vier Jahren hat, kann man quasi ein HaaS-Geschäft etablieren: Hardware-as-a-Service. Damit skaliert es auch gut.

Anybotics wird bald den hundertsten Roboter ausliefern, die Firma bedient Weltkonzerne. Mit der Konkurrenz von Boston Dynamics, die sehr viel mehr Geld investiert hat, ist sie quasi auf Augenhöhe. Der CEO ist super, er hat das strategisch wirklich gut in die Wege geleitet. Er hat es technologisch und wirtschaftlich drauf und hat ein gutes Team um sich geschart. Dieses soll so weitermachen wie bisher, denn es macht alles richtig. Anybotics hat auch die passenden Investoren – in der letzten Finanzierungsrunde fast alles ausländische Geldgeber –, um international zu gehen. Die Firma ist meiner Meinung nach einer der absoluten Superstars in der Schweizer Start-up-Szene – eine der wenigen Firmen, die global einen Unterschied machen werden. Sie wird wahrscheinlich ein Unicorn werden. Ärgerlich, dass ich nicht investiert habe, als ich die Gelegenheit hatte!»

 
Daniel Gutenberg ist VC der ersten Stunde und hat in den letzten 26 Jahren mitgeholfen, 14 Einhörner grosszuziehen.

Daniel Gutenberg ist VC der ersten Stunde und hat in den letzten 26 Jahren mitgeholfen, 14 Einhörner grosszuziehen.

Quelle: Patrick Gutenberg

«Schöne Erfolgsstory»

«Robotics ist derzeit ein sehr heisses Thema in der Venture Community, da ist Anybotics gut positioniert. Die Firma fährt ein zweigleisiges Geschäftsmodell: Sie bietet Robotics-as-a-Service, und sie organisiert die Finanzierung, wenn ein Kunde die Roboter lieber kaufen will. Clever, denn damit ist die Eintrittsbarriere tief. Anybotics wendet sich an Schwerindustrien und macht viel Umsatz über Partner. Das funktioniert, die Auftragsbücher sind voll. Die Hardware wird in der Schweiz produziert, das ist sicher nicht billig, ebenso wenig wie die mittlerweile 120  Angestellten. Von daher müssen sie etwas aufpassen mit der Burn Rate. Auch wenn die Margen gesund sind, würde ich der Firma empfehlen, mehr in Direct Sales zu investieren. Da erzielt sie nicht nur bessere Margen, sondern hat auch mehr Kontrolle über die Endkunden. Und ich würde das Board internationalisieren.

Die Firma hält diverse Patente, R&D ist in ihren Genen. Aber jetzt muss sie die Roboter kleiner, schneller und flexibler machen und mit mehr Sensoren ausstatten. Denn es gibt auch viele Drohnen, die Ähnliches leisten, aber handlicher sind. Und wenn Anybotics weiter so schnell wächst, muss man die Produktion expandieren, allenfalls auch ins Ausland. Insgesamt sieht das nach einer schönen Erfolgsstory aus. Ich könnte mir vorstellen, dass die Firma eines Tages für ein paar hundert Millionen Franken übernommen wird.»

Alex Fries lebt als VC im Silicon Valley. Derzeit lanciert er Digital Twins Capital und einen Venture-Debt-Fonds.

Alex Fries lebt als VC im Silicon Valley. Derzeit lanciert er Digital Twins Capital und einen Venture-Debt-Fonds.

Quelle: PD