Es ist seit letztem Herbst das grosse Thema in der Digitalwelt und darüber hinaus: der Durchbruch von künstlicher Intelligenz (KI) in den Massenmarkt. Nie zuvor hatte eine Anwendung so schnell so viele User gewonnen wie ChatGPT. Seither vergeht kein Tag, ohne dass über die Auswirkungen der KI auf Gesellschaft, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Kunst oder auch Kriegsführung diskutiert wird. Staaten und Firmen überbieten sich nun gegenseitig damit, Milliarden in die Technologie zu pumpen. Die Schweiz ist in diesem Wettrennen bestens positioniert, sagt unser Interview-Partner Jürgen Schmidhuber – «vielleicht besser als jedes andere Land».

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Denn wesentliche Grundlagenforschung geschieht hierzulande. Und immer mehr Forschungsergebnisse werden auch in der Schweiz erfolgreich umgesetzt, wie die «AI Generators» in unserer Auswahl der 100 Digital Shapers zeigen, die wir heuer zum achten Mal küren.

Doch wie immer, wenn die Zukunft anklopft, werden auch Bedenken laut. KI sei eine Gefahr, sie müsse reguliert werden, sagen EU und Europarat, aber auch das Bakom. Manche fordern gar ein Moratorium bei der Weiterentwicklung, bis alle möglichen und unmöglichen Folgen wohlbedacht seien. Das ist Tagträumerei. Denn die Erfahrung zeigt: Was technologisch machbar ist, wird von irgendeiner Seite gemacht. Gerade Staaten wie China und die USA, bei den KI-Investitionen dem Rest der Welt sowieso bereits weit voraus, werden sich nicht mit irgendwelchen Bedenken aufhalten. Wer da nicht mitzieht, fällt hoffnungslos zurück.

Zur Erinnerung: Die Schweiz ist heute der erfolgreichste Tummelplatz der Welt für Krypto-Start-ups, weil die Behörden damals schnell gehandelt und für die Firmen liberale regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen haben. Ein ähnlich pragmatisches Vorgehen braucht es auch bei der KI. Wenns sein muss, auch wieder im Schweizer Alleingang.