Sie haben gerade einen VC-Fonds angekündigt, um 150 Millionen Euro in Schweizer Start-ups zu investieren …

Wir fassen den Begriff sogar etwas weiter: Es geht um Schweizer Start-ups, ausserdem um solche, die von Schweizern im Ausland gegründet wurden oder von Gründern mit Ausbildung in der Schweiz. Es wird also eine Verbindung zu Schweizer Technologie geben.

Warum gerade jetzt?

Wir denken, das Ecosystem hier ist an einem Punkt angelangt, wo eine kritische Masse an Erfolgen erreicht ist. Und wir können hier Wert beitragen.

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Aber die Bewertung von Tech-Firmen ist im letzen Jahr stark eingebrochen, viele Start-ups finden keine Investoren mehr. Das ist kein gutes Timing!

Das Timing kann immer besser sein. Ja, es ist eine schwierige Zeit für das Fundraising – das ist leider die Realität. Aber das können wir nicht beeinflussen. Andererseits ist es eine sehr gute Zeit zum Investieren.

Was bedeutet der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank für Ihre Pläne?

Das betrifft uns nicht.

Wie wird Ihr Investmentfokus aussehen?

Wir haben vier Kernbereiche definiert: 30 Prozent gehen in Climatetech-Firmen. Der Rest in Deeptech, Fintech und B2B-Software. Keine Biotech, da sind wir keine Spezialisten. Und wir machen hauptsächlich Series-A-Runden, vielleicht opportunistisch auch Seed Money. Weil wir spüren, dass es hier eine Lücke gibt.

Wie bitte? Die Anschubfinanzierung ist für Gründer hier in der Regel kein Problem. Aber für die grösseren Finanzierungsrunden müssen sie dann meist ins Ausland.

Die Frage ist, wie man «gross» definiert. Wir können mit Series A am meisten Wert beitragen. Und wir wollen ja mehr als nur Kapital einbringen: nämlich auch unsere Erfahrung, Expertise, das Netzwerk.

Sie waren sechs Jahre bei Uber, zuständig unter anderem für die Schweiz, Frankreich und Österreich. Was nehmen Sie aus jener Zeit mit für Ihr Venture?

Verschiedenes. Ich war von einer sehr frühen Phase an mit dabei. Ich weiss, was es heisst, ein Geschäft von null aufzubauen zu etwas Grossem, Teams zu rekrutieren, eine Organisation zu strukturieren, Corporate Governance aufzubauen und ein Konsumprodukt zu schaffen. Also vieles in Sachen Leadership, um ein Start-up zu skalieren.