Rolex hat zu Beginn der Coronakrise und nach Absage der Baselworld verkündet, die Lancierung neuer Uhren auf unbestimmte Zeit zu verschieben und alle Welt spekulierte, dass der führende Schweizer Uhrenhersteller dieses Jahr ganz darauf verzichten wird. Kam dazu, dass die Produktion im März Corona bedingt eingestellt wurde. Doch es kam anders.

Am 25. August ging auf Instagram ein Siebensekunden-Unterwasser-Video mit #NewWatches viral und sorgte für Aufregung. Die Kommentare reichten von «Time to sell my organs» über «Will they be available to buy or can we just see pictures?» bis «can’t wait». Am 28. August legte Rolex nach, gleicher Hashtag, gleiches Tiefblau, gleichlautender Tenor: Endlich. Inzwischen waren sich die die Kommentatoren unter den 10,9 Millionen Followers auch einig, dass es sich beim Geheimnis, das am 1. September gelüftet wird, um eine Neuauflage der Rolex-Ikone Submariner handeln muss.

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Und so ist es auch.

2020 erhalten die Oyster Perpetual Submariner und Oyster Perpetual Submariner Date ein neues Leben. Das Neue sticht dabei Rolex-like nicht sofort ins Auge, sondern erfordert genaues Hinschauen: Die Submariner mit und ohne Datum sind äusserlich nur höchst subtil überarbeitet worden; ihr Gehäuse ist mit 41 mm-Gehäuse leicht grösser und das Band im Vergleich zu dem des Vorgängermodells von vor rund zehn Jahren leicht breiter. In den kleinen Veränderungen stecken jedoch grosse Efforts, jede Proportion jedes noch so kleinen Details an Gehäuse, Zifferblatt, Lünette, Zeigern et cetera sei für diese Neuauflage überarbeitet worden, heisst es seitens Rolex, freilich stecken auch all Fortschritte in Sachen Technik und Materialien drin.

Die Rolex-Alternativen

Rolex hat die Neuheiten für 2020 vorgestellt. Aber welche Alternativen gibt es für Leute, die keine Rolex (ver-) mögen? Mehr dazu hier.

Dank dem sanften Facelifting ist der Wiedererkennungseffekt der neuen Submariner-Generation erhalten geblieben: Die Submariner aus der korrosionsresistenten Legierung Oystersteel kommt weiterhin mit einem schwarzen Zifferblatt und schwarzer drehbaren Lünette mit Cerachrom-Zahlenscheibe. Die Submariner mit Datumsanzeige gibt es in zwei Ausführungen: Das Modell aus Stahl hat ein schwarzes Zifferblatt mit einer grünen drehbaren Lünette, die Version aus 18 Karat Weissgold ein schwarzes Zifferblatt mit blauer drehbaren Lünette.

Fortschreiben von Geschichte

Mit der neusten Lancierung schreibt Rolex eine Modell-Geschichte fort, die 1953 begonnen hat. Damals brachte die Genfer Manufaktur mit der Submariner die weltweit erste Armbanduhr für Taucher auf den Markt. Sie war bis 100 Meter wasserdicht – und damit eine Sensation. Das Folgemodell ein Jahr später hielt schon bis 200 Meter und wurde Ende der Sechziger Jahre um die Datumsanzeige ergänzt. Rolex ist ja bekannt dafür, dass auch was gut ist, immer noch besser werden kann: So wurde die Unterwassertauglichkeit der Submariner in Kooperation mit Tauchprofis, Ingenieuren, Physikern, Chemikern laufend verbessert. Als 1981 die Standards für Taucheruhren international verbindlich definiert worden sind, waren diverse technische Features (die Submariner war inzwischen bis 300 Meter wasserdicht) und Designaspekte wenig verwunderlich denn auch richtungsweisend.

Der eigentliche Grund, warum die Lancierung an diesem 1. September ein Knaller ist, steckt fürs Auge unsichtbar im Innern der Oystergehäuses – das Rolex bereits im Jahr 1926 hat patentieren lassen: Das Herz der Submariner ist das neue Kaliber 3230 und in der Submariner Date arbeitet – das erste Mal in der Submariner Linie – das Kaliber 3235. Beide mechanischen Uhrwerke mit automatischem Selbstaufzugsmechanismus mit 70 Stunden Gangreserve sind zu 100 Prozent Rolex-made.

Die Frage,  «will they be available to buy or can we just see pictures?», kommt nicht von ungefähr. Wartelisten gehören bei Rolex dazu. Die Nachfrage übersteigt stets das Angebot. Das dürfte auch bei den neuen Submariner der Fall sein, zudem der Preis ziemlich heiss ist: Die Submariner in Oystersteel kostet 7700 Franken, die Modelle mit Datumsanzeige ab 8700 Franken. Ausgeliefert wird gemäss Rolex ab jetzt, an autorisierte Händler.

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Iris Kuhn Spogat
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