Henri B. Meier hat dem Pharmariesen Roche als CFO zu nichtoperativen Finanzgewinnen in Milliardenhöhe verholfen. Die von ihm 2001 gegründete und seit 2008 börsenkotierte HBM Healthcare Investments (HMB HI) führt diese Tradition nun offenbar fort. Allein in den vergangenen fünf Jahren brachte die Beteiligungsgesellschaft Anlegern einen Gewinn von 241 Prozent, gut 200 Prozent mehr als der SMI.

Die Marktkapitalisierung aller 70 Beteiligungen übersprang erstmals die Zwei-Milliarden-Marke. Die von Andreas Wicki geführte Gesellschaft ist bei vielen Deals in der Biotech-Industrie dabei. Zuletzt hat Gilead für Immunomedics einen Aufpreis von 108 Prozent geboten. HBM HI ist seit 2017 bei Immunomedics investiert und verdient noch deutlich mehr.

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Dabei profitiert HBM von einem Trend: Big Pharma forscht immer weniger selbst, sondern kauft erfolgreiche Biotechs lieber auf. Hohe Aufschläge nimmt man in Kauf.

Auch an privaten Firmen beteiligt

Anders als Konkurrenten steigt HBM HI auch in private Firmen ein. «Die Eintrittshürden sind hoch. Die US-Amerikaner sind auf dem Privatmarkt für Biotech-Firmen häufig unter sich. Da hilft uns unser Netzwerk», sagt HBM-HI-Chef Andreas Wicki. Eine dieser privaten Beteiligungen ist Forbius. Die Firma wurde Ende August von Bristol-Myers Squibb akquiriert.

Vier weitere solche privaten Verkäufe gab es 2020 für HBM HI bereits. Gleichzeitig profitieren die Zuger von den vielen Börsengängen im Biotech-Bereich. «In den USA brummt der IPO-Markt», sagt Wicki. Fünf HBM-Beteiligungen gaben 2020 ihr Börsendebüt.

Der 84-jährige Henri B. Meier ist an HBM HI mit weniger als drei Prozent beteiligt. Grösser dürfte sein Anteil an HBM Partners sein. HBM Partners ist der Investmentberater von HBM HI und kassiert für die umfassenden Dienste Management- und Performance-Gebühren – im Vorjahr immerhin 45 Millionen Franken.

Erich Gerbl
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