An Europas Börse gibt es einen neuen Platzhirsch. Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat seit Jahresbeginn 44 Prozent zugelegt und sowohl Nestlé als auch LVMH Moët Hennessy in Sachen Marktkapitalisierung überholt. Umgerechnet 438 Milliarden Dollar ist der Konzern an der Börse (Stand 24. Oktober) wert. Der weltgrösste Hersteller von Insulinpräparaten ist bei Investoren schon viele Jahre als Qualitätsaktie beliebt. Doch nun hat CEO Lars Fruergaard Jørgensen mit der selbst entwickelten Abnehmspritze einen weiteren Trumpf in der Hand.

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Genau der lastete auf dem Kurs von Nestlé. Die – wenn auch etwas konstruierte – Befürchtung der Investoren ist, dass die den Hunger reduzierende GLP-1-Therapie auf die Umsätze drückt. Fast um die Unkenrufer zu bestätigen, hat Nestlé-Chef Mark Schneider für die ersten neun Monate etwas enttäuschende Zahlen präsentiert. Grund war aber neben den Lieferproblemen bei Vitaminen vor allem der starke Franken. Auch fehlt Nestlé an der Börse ein wichtiger Kurstreiber. So wurde die Aktie in der Vergangenheit von Grossanlegern immer wieder als Bondersatz gekauft. Das macht nun weniger Sinn. In den USA stieg die Rendite für zehnjährige Treasuries zuletzt auf über fünf Prozent. Nestlés Dividendenrendite liegt bei 3,1 Prozent.

Erich Gerbl
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