US-amerikanische Investoren dominieren den Schweizer Aktienmarkt. In den vergangenen zwölf Monaten konnten sie ihre Vormachtstellung jedoch nur geringfügig vergrössern. Im Schnitt sind US-Vermögensverwalter, darunter die Giganten Blackrock und Vanguard, mit 39,45 Prozent an den 20 Unternehmen im Schweizer Leitindex SMI investiert. Vor einem Jahr waren es 0,2 Prozentpunkte weniger. Besonders deutlich wuchs die US-amerikanische Präsenz unter den Anteilseignern bei Novartis, Sika und Holcim. Allein Blackrock hat bei Novartis für ihre Kunden im dritten und vierten Quartal 84 Millionen Aktien im Wert von rund sechs Milliarden Franken gekauft.

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Besonders gefragt waren die grossen Schweizer Lieferanten der Bauindustrie. Sowohl bei Sika-Chef Thomas Hasler als auch bei Holcim-CEO Jan Jenisch übernahmen Amerikaner die Mehrheit im Aktionariat. Blackrock, der weltgrösste Geldmanager, hält bei Sika 7,3 Prozent der Anteile und ist damit wie bei unzähligen anderen Schweizer Firmen stellvertretend für die Kunden der grösste Aktionär. Givaudan-Chef Gilles Andrier zählt Bill und Melinda Gates zu seinen Aktionären, hat aber einige andere US-Investoren verloren. Unter den SMI-Titeln mit sinkendem US-Anteil sticht Givaudan mit minus 13 Prozent heraus. Auch Logitech geriet bei Amerikanern aus dem Fokus. Blackrock trennte sich schon vor dem Technologie-Abverkauf von neun Millionen Aktien.

Investoren aus der Schweiz bauten ihre Positionen an den SMI-Firmen auf Zwölf-Monats-Sicht kräftiger aus als die US-Amerikaner. Ihr Anteil stieg von 20,67 auf 22,06 Prozent. Merklich wuchs die Bedeutung der Schweizer im Finanzbereich. Deutlich Zuwächse gibt es bei Credit Suisse, UBS und Swiss Life. Als Käufer traten die UBS wie auch die ZKB in Erscheinung. 

Erich Gerbl
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