Im Jahr 2025 feiert Girard-Perregaux den 50. Geburtstag seiner Laureato. Die Zeit bis zum Jubiläum der 2016 neu lancierten Sportuhrenkollektion will die aufstrebende Schweizer Haute-Horolgerie-Marke mit Sitz in La Chaux-de-Fonds nutzen, um eine südlich am Genfersee beheimatete Konkurrentin herauszufordern: die Uhrenmanufaktur Vacheron Constantin aus dem Hause Richemont. 

So hat sich Girard-Perregaux zum Ziel gesetzt, jährlich rund 25’000 Uhren herzustellen und zu verkaufen, wie jüngst das Fachportal «Watchpro» berichtet hat. Einen konkreten Zeitrahmen, bis wann diese Produktionsmenge erreicht werden soll, hat Chef Patrick Pruniaux zwar nicht genannt. Das Jubiläum wäre aber ein guter Zeitpunkt dafür. 

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Aktuell produziert Girard-Perregaux mit rund 12’000 Stück pro Jahr die wenigsten Zeitmesser aller Top-Luxusuhrenmarken. Mit der neuen Vorgabe von 25’000 hergestellten Uhren wollen die Neuenburger näher an die Produktionswerte der Konkurrenz heranrücken, eben etwa an jene von Vacheron Constantin aus dem Richemont-Konzern. Die Genfer Uhrenmarke, die dank dem Erfolg ihrer Overseas-Kollektion ebenfalls eine Blütezeit erlebt, stellte 2021 laut einer Einschätzung von Morgan Stanley rund 30’000 Uhren her.  

Spektakulärer Buy-out im letzten Jahr

Vergangenes Jahr war Girard-Perregaux Teil eines Buyouts, das für einiges an Aufsehen sorgte. Als Chef der Sowind-Gruppe kaufte Patrick Pruniaux Anfang Jahr die Marke dem Luxusgüterriesen Kering ab. Entsprechende Gerüchte um diesen Deal hatte es schon Monate zuvor gegeben. Teil des Deal war auch die Marke Ulysse Nardin.

Seit dem Kauf agieren die zwei Schweizer Manufakturen unter der alleinigen Führung von Pruniaux. Er hatte die Leitung der beiden Uhrenmarken schon zuvor inne, aber noch unter dem Banner des französischen Luxusriesen.

Die traditionsreiche Uhrenmanufaktur Girard-Perregaux mit Gründungsjahr 1791 ist vor allem berühmt für die drei Brücken im Tourbillon, die erstmals in der Taschenuhr Esmeralda zu sehen waren. Seitdem haben die Neuenburger ihr Alleinstellungsmerkmal in allen erdenklichen Ausführungen – von Saphirglas bis Titan – für das 21. Jahrhundert neu erfunden. Vor wenigen Tagen präsentierte die Marke zwei neue Laureato-Modelle mit Drei-Brücken-Tourbillon, die im April auf den Markt kommen sollen.

In den Jahren vor dem Buyout war Girard-Perregaux ein Verlustgeschäft. Zusammen mit Ulysse Nardin entstand 2020 ein Minus von rund 60 Millionen Franken. Deshalb waren die zwei Marken Kering schon länger ein Dorn im Auge. Pruniaux hat sich zum Ziel gesetzt, den Brands neues Leben einzuhauchen, und will mit Girard-Perregaux zur ähnlich positionierten Konkurrenz aufschliessen.

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