Zu den häufigsten Augenerkrankungen des vorderen Augenabschnitts gehören in der Schweiz die Bindehaut-, Hornhaut- und die Lidrandentzündung.

Diese werden meist mit verschiedenen antibiotischen oder kortisonhaltigen Tröpfchen und Salben behandelt.

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Eine häufig auftretende Erkrankung des Sehnervs ist der sogenannte Grüne Star (Glaukom). Sie bezeichnet eine Schädigung des Auges, meist verursacht durch einen Druckanstieg im Inneren des Auges. Dieser entsteht durch eine gesteigerte Produktion oder eine Abflussbehinderung des Kammerwassers. Der Grüne Star wird mit Augentropfen zur Drucksenkung, in ausgewählten Fällen sogar mit einem Laserverfahren behandelt.

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Eine weitere Erkrankung der Netzhaut ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Bei der AMD kommt es altersbedingt zum Untergang von Sehnervenzellen in der Makula, dem Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Neben Alter und genetischen Faktoren sind eine intensive UV-Strahlung sowie starkes Rauchen Risikofaktoren für eine Erkrankung. Es gibt zwei Formen der AMD: die trockene und die feuchte AMD. Bei der trockenen Form kommt es durch Ablagerungen (Drusen) zu einer Schädigung der Sehnerven. Bei der feuchten Form kommt es zur Bildung von neuen, leicht blutenden Gefässen auf der Netzhaut, was zu Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut führt. Behandelt werden kann nur die feuchte Form mittels Spritzen ins Auge. Mithilfe der Spritzen soll die Flüssigkeit in der Netzhaut abgebaut werden.

 

Im Bereich des vorderen Augenabschnitts ist die häufigste Erkrankung der Graue Star (Katarakt). Dies ist eine Alterserscheinung, bei der mit zunehmendem Alter die Linse im Auge immer trüber wird. Die häufigsten Symptome sind Schleiersehen, Abnahme der Sehschärfe, verblasste Farbwahrnehmung und erhöhte Blendempfindlichkeit (vor allem nachts).

Unscharf

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Quelle: ZVG

Den Grauen Star kann man nur mit einer Operation beheben, bei der die eigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Hierbei können verschiedene Typen von Kunstlinsen eingesetzt werden. Es gibt monofokale und multifokale Kunstlinsen, welche unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

Die menschliche Linse ist flexibel und kann sich mithilfe der Anpassung ihrer Form auf die Nähe oder die Ferne scharf stellen. Eine Kunstlinse kann dies jedoch nicht, da sie unflexibel ist. Bei einer Monofokallinse ist man daher nur auf eine Entfernung eingestellt (zum Beispiel die Ferne). Wird die Ferne ohne Korrektur scharf gesehen, muss dann jedoch zum Lesen eine Brille getragen werden.

Eine multifokale Linse ist so aufgebaut, dass dem Gehirn gleichzeitig beide Seheindrücke (Ferne und Nähe) präsentiert werden und das Gehirn jeweils den nicht benötigten Eindruck unterdrückt. Der Vorteil ist, dass man alle Distanzen ohne Brille sieht. Nachteile können unangenehme Begleiterscheinungen wie der Haloeffekt sein, eine blendende Lichterscheinung um eine Lichtquelle.

Wenn eine Hornhautverkrümmung vorliegt, kann dies ebenfalls mit einer torischen Kunstlinse auskorrigiert werden, um die Abbildung zu verbessern.

Zudem gibt es spezielle Linsen, die einen Blaufilter und UV-Schutz enthalten, welche die Netzhaut schützen. Diese sind ebenfalls asphärisch gekrümmt und bieten daher mehr Kontrast, besseres Farbsehen und weniger Blendung.

Die Star-Operation wird mit Hilfe einer Tröpfchenanästhesie in einem Operationssaal durchgeführt. Sie dauert rund 20 Minuten und erfolgt ambulant, das heisst der Patient kann die Augenklinik im Anschluss selbst wieder verlassen. Bereits wenige Tage nach der Operation ist im Normalfall eine deutliche Besserung zu erkennen. Nach ungefähr 3 bis 4 Wochen nach der Operation kann eine Brillenanpassung - falls überhaupt nötig - erfolgen.