Eigentlich gehört die Auswahl von geeigneten Mitarbeitern zu den Aufgaben eines Chefs. Aber offensichtlich trauen sich viele solche Entscheide nicht zu, weshalb sie die Stellenbewerber gerne durch Assessments von externen Firmen schleusen. Auch in der Bundesverwaltung. Und weil es keine für die Verwaltung allgemeingültige Regelung gibt, macht jedes Departement respektive jedes Amt, was es will.

Richtlinien zum Einsatz von Assessments gibts einzig in Ignazio Cassis’ Aussen- und in Guy Parmelins Verteidigungsdepartement. Während Cassis aber nur seine höheren Kader ins Assessment schickt, müssen bei Parmelin schon Bewerber für tiefere Chargen ohne grosse Entscheidbefugnisse antreten. Die Folge: Parmelins Department schickt am meisten Stellenbewerber durch ein externes Prüfverfahren.

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Heuer sind es schon 67 Personen, was Kosten von rund einer halben Million Franken bedeutet. 2017 waren es 85, im Vorjahr gar 173. Ebenfalls gute Kunden externer Personalberatungsfirmen sind mit 37 und 28 Assessments im laufenden Jahr Alain Bersets Innen- und Johann Schneider-Ammanns Wirtschaftsdepartment.

Departement Assessment
Quelle: Departement

1,2 Millionen für Assessments

2018 schickte die Bundesverwaltung bis anhin 181 Personen ins Assessment – und zwar zu den unterschiedlichsten Firmen. Gefunden werden diese per Einladungs-, per WTO-Ausschreibverfahren oder einfach so. Die Preise für ein eintägiges Assessment schwanken zwischen 3000 und 10 000 Franken. Hochgerechnet mit einem mittleren Preis von 7000 Franken, hat der Bund also 2018 bereits rund 1,2 Millionen für Assessments ausgegeben.

Vergleichsweise sparsam mit externen Prüfverfahren sind die Departemente der beiden Frauen, von Doris Leuthard und Simonetta Sommaruga. Und jenes von Sparminister Ueli Maurer.

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