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Finanzlexikon

Venture Capital

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Definition

Unter Venture Capital (VC), auch Risikokapital oder Wagniskapital genannt, versteht man im Finanzwesen eine ausserbörsliche Beteiligung (Private Equity) an einem mehr oder minder riskant aufgestellten oder noch zu gründenden Unternehmen. In der Regel wird mit Venture Capital ein junges Unternehmen unter einem signifikanten Verlustrisiko finanziert.

Hintergrund

Die Investition von Venture-Capital entspricht keiner Kreditgewährung, sondern kann als eine Art finanzielle „Entwicklungshilfe“ für eine Businessidee betrachtet werden, wohl wissend, dass das Startup-Unternehmen am Markt nicht bestehen und die Investoren ihr Geld komplett verlieren könnten. Unter Experten gilt die Faustregel: Von zehn Venture-Capital-Investitionen müssen wenigstens drei sehr erfolgreich sein, um eine akzeptable Rendite zu erhalten. Auf der anderen Seite birgt Venture-Capital auch ein Vielfaches an Renditeerwartungen. Oftmals bieten Venture-Capital-Investoren – anders als bei Banken und Kreditinstituten - neben finanziellen Mitteln auch eine beratende Unterstützung. Aus diesem Grunde sind solche Kapitalgeber ein wichtiger Partner für junge, entwicklungsfähige Startups. Venture-Capital wird häufig in verschiedenen Stufen (Stages) eingebracht. Die erste Stufe einer Venture-Capital-Investition nennt sich „Seed-Finanzierung“. Das ist die Stufe mit dem vielleicht grössten Risiko für den Investor, weil das Unternehmen noch nicht nachhaltig beweisen konnte, dass die Businessidee überhaupt entwicklungsfähig ist. Daher fliessen die benötigten finanziellen Mittel zunächst in Forschung und Entwicklung, um die Produktleistung zur Marktreife zu bringen. In der zweiten Stufe der Venture-Capital-Investition folgt die „Early-Stage-Finanzierung“. Zu diesem Zeitpunkt wird das zur Verfügung gestellte Venture-Capital für die Phase nach der Produktentwicklung eingesetzt, zum Beispiel für Tests (wie Studien in der Pharma- oder Biotechnologiebranche), Marketingmassnahmen und den Aufbau von Produktionskapazitäten, um eine erfolgreiche Markteinführung sicherzustellen. Während dieser Phase ist das Risiko für den Kapitalgeber schon deutlich niedriger als bei Phase eins. In der dritten Stufe, der „Later-Stage-Finanzierung“, wird Kapital für die nachfolgende Marktdurchdringung und Expansion bereitgestellt. In der vierten und letzten Stufe, der „Exit-Phase“, werden die Anteile entweder an die Gründer oder an einen anderen Investor veräussert.

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