Elektroautos könnten die Zukunft sein. Das wird jedem klar, der mit einem Tesla gefahren ist. 421 lautlose Pferdestärken beschleunigen das beinahe fünf Meter lange Auto in 4,4 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. «Es ist wie Achterbahnfahren», sagt die Beifahrerin.

Im Unterschied zu sonstigen Rennboliden lässt sich das Tesla Model S aber nicht nur ruppig fahren, sondern auch sanfter als jede Kombi-Familienkutsche. Mindestens so viel Raum bietet das Auto auch: Platz für fünf Erwachsene, hinten lässt sich eine zusätzliche Bank für zwei Kinder installieren, 1640 Liter Kofferraumvolumen. Zudem fällt das schnittige Design auf: Passanten nennen Aston Martin und Maserati als Vergleiche.

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In der günstigsten Version gibt es den Tesla in der Schweiz mit 302 PS für 85 900 Franken. Er beschleunigt in 6,2 Sekunden auf 100 Stundenkilometer – für 111 800 Franken gibt es 421 PS, die das in 4,4 Sekunden schaffen. Auch die Reichweite steigt beim teureren Modell von 370 auf 480 Kilometer. Danach muss der Elektrobolide wieder aufgeladen werden. Womit wir beim Haken wären: Rund acht Stunden dauert es, bis der Akku wieder voll ist. Zudem gibt es (noch) nicht genügend Aufladestationen in der Schweiz. In der Stromnot kann es wichtig sein zu wissen, dass jede Baustelle und jedes Festzelt üblicherweise mit genau jenem 16-Ampère-Stromanschluss ausgestattet ist, den auch der Tesla verwendet. Andere Elektrogeräte vom Strom nehmen und den Tesla anschliessen ist zwar nicht die feine Art, aber finanzielle Schäden fügt man damit keinem zu.

Der Strom ist so günstig, dass eine Mitgliedschaft im Schweizer Park & Charge System nur 100 Franken pro Jahr kostet. Damit kann an rund 300 Ladestationen in ganz Europa unbegrenzt Energie geladen werden. Wirtschaftlich ist der Tesla. Auf die Batterie gibt es zudem eine Garantie von acht Jahren. Im Kaufpreis enthalten ist über diese Zeit auch der jährliche Service.

Rund 20 000 Stück können derzeit pro Jahr in der Tesla-Fabrik in Kalifornien hergestellt werden. Sie alle sind schon vorbestellt. Der Erfolg des Tesla Model S am Markt liess den Aktienkurs an der Börse nach oben sausen. Inzwischen ist die Firma rund 18 Milliarden Dollar Wert – fast schon gleichauf mit Porsche. Um diese Bewertung zu rechtfertigen, müsste Tesla künftig eine halbe Million Autos pro Jahr verkaufen – dieses Jahr dürften es bloss rund 23 000 werden. Die meisten Analysten halten Tesla darum für heillos überbewertet.

Eine Ausnahme ist die Deutsche Bank, die das Kursziel höher setzt als die gegenwärtig rund 140 Dollar, nämlich bei 160 Dollar. Dort sieht man vor allem die Technologieführerschaft von Tesla. Sie wird auch daraus ersichtlich, dass Toyota und Daimler nicht nur in Tesla investiert haben, sondern dort auch Batterien beziehen. Auf dem hohen Niveau ist die Aktie trotzdem eher etwas für Liebhaber. Und zum Kauf des Autos ist wegen des Aufladens ein wenig Pioniergeist nötig.