Wer sich nicht länger über die steigenden Benzinpreise ärgern will, hat mehrere Möglichkeiten, diese Verluste via Aktienmärkte langfristig wieder wettzumachen. Vor fünf Monaten stellte BILANZ Aktien aus dem Ölsektor vor, die seither gemäss dem MSCI World Energy Index Kursgewinne von durchschnittlich 9,2 Prozent einfuhren. Nachdem Energieaktien jedoch langsam ausgereizt sind, fokussieren wir neu den Markt für alternative Energien.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Wind-, Solar und Wasserkraftenergie sind zwar nicht die ultimative Antwort auf die Energiefrage, aber ein Teil davon. Weltweit werden derzeit 2,7 Prozent der nachgefragten Energie durch erneuerbare Energieträger bereitgestellt, ein zwar relativ kleiner Anteil am grossen Energiekuchen, doch die Wachstumsraten der Branche sind beeindruckend. Der Windenergie wird ein Wachstum von 25 Prozent prognostiziert, der Solarenergie von bis zu 30 Prozent.

Einige Experten glauben sogar, dass Wind- und Solarenergie in den nächsten 20 Jahren knapp ein Viertel an die weltweit benötigte Elektrizität beisteuern könnten.

Der Grund dafür: Derzeit werden weltweit jede Menge Unterstützungsprogramme mit mehr (wie in England) oder weniger Hochdruck (wie in den USA) ausgearbeitet. Nicht zuletzt gibt die momentane Ölpreishochphase den Politikern einen gehörigen Motivationsschub. So trat etwa in England kürzlich eine Regelung in Kraft, die Stromerzeugern vorschreibt, einen gewissen Anteil an Strom aus alternativen Energieträgern bereitzustellen. Tun sie das nicht, gibt es saftige Bussen.

Und das schweizerische Bundesamt für Energie (BFE) stellte kürzlich eine nationale Grundlage zur Windenergienutzung mit dem Titel «Konzept Windenergie Schweiz» der Öffentlichkeit vor. Dennoch sind in den Windenergietiteln wie beispielsweise Vestas diese Entwicklungen in den Kursen noch nicht enthalten, was einen guten Zeitpunkt zum Einstieg bedeutet. Denn bald dürfte der nächste Startschuss für eine Kursrallye fallen. In den USA, einem der wichtigsten Absatzmärkte, diskutiert das Repräsentantenhaus über einen Kompromiss für eine Verlängerung der Steuerbegünstigung für Windparkbetreiber. Dass es bislang noch zu keiner Einigung kam, hängt mit den kommenden Präsidentschaftswahlen
zusammen.

Was bislang nur bei Insidern die Runde gemacht hat: Selbst China setzt neben Atomkraftanlagen auf Solarenergie. So orderte das Land im Jahr 2003 mehr Solaranlagen als der Rest der Welt zusammen. Bis 2010 sollen zehn Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Kein Wunder also, dass die Aktienkurse der Solaranlagenhersteller in den letzten Monaten stark angezogen haben. Und es gibt noch weiteres Kurspotenzial.

Das Gleiche gilt für die grossen Stromerzeuger der Schweiz und Österreich. In diesem Segment gibt es einige solide Titel, die durch konstantes Gewinnwachstum und internationale Diversifikation bestechen. Zudem versprechen die höheren Strompreise gute Gewinne für die Anbieter.

Wer kurzfristige Kursrückschläge einkalkulieren kann, sollte ein Auge auf die vorgestellten Titel werfen. Eine breitere Auswahl an Energietiteln finden Anleger in Alternativenergie-Fonds. Die besten haben wir für Sie aufgelistet.