Kryptowährungen haben zu Beginn der neuen Woche unter Druck gestanden. Der grösste digitale Token Bitcoin sank um bis zu 7,4 Prozent auf noch 18'273 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit etwa drei Monaten. Damals, im Juni, ging der Krypto-Kreditgeber Celsius Pleite.

Insgesamt fiel der Marktwert aller gut 21'000 Internetdevisen auf rund 900 Milliarden US-Dollar. Auch Ether verlor bis zu 6,6 Prozent und kämpfte damit, die 1300-Dollar-Marke zu halten.

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Damit konnte die nach Marktwert zweitgrösste Kryptowährung, die als besonders innovativ gilt, an den Märkten bisher nicht die Hoffnungen erfüllen, die wegen der lang erwarteten technischen Neuerung in sie gesetzt wurde. «The Merge» von letzter Woche verspricht eine wesentlich höhere Effizienz und deutlich weniger Energieverbrauch als bei Einsatz der bisherigen Technik.

Ether hat aktuell mit dem «sell the news»-Phänomen zu kämpfen. Seit Mitte Juni stieg der Coin wegen des Hypes um das Upgrade der Ethereum-Blockchain stetig an. Nun, da die Neuerung abgeschlossen ist, wird der Anstieg wieder rückgängig gemacht.

Anleger haben weniger Interesse an Kryptowährungen

Generell hat das Interesse an digitalen Währungen nachgelassen, wie aus den von Nicholas Colas von DataTrek Research zusammengestellten Google-Trends-Daten hervorgeht. Das Suchvolumen ist tendenziell gesunken, seitdem Bitcoin in diesem Jahr in Richtung des wichtigen Schwellenwerts von 20'000 Dollar gefallen ist. 

Die Kursverluste von Bitcoin und Co treten zu Beginn einer Woche mit zahlreichen Notenbanksitzungen auf. Allen voran entscheidet am Mittwoch die US-Zentralbank Fed über ihren geldpolitischen Kurs. Angesichts der sehr hohen Inflation wird eine weitere kräftige Zinsanhebung erwartet. Steigende Zinsen gelten allgemein als Belastung für riskante Anlagen wie Kryptowährungen.

Bitcoin «funktioniert am besten, wenn neue Investoren mit frischem Geld einsteigen. Es ist schwer zu argumentieren, dass das derzeitige globale Investitions- und Wirtschaftsumfeld spekulative Anlageklassen begünstigt», schrieb Colas in einer Notiz. «Es wird die Zeit kommen, virtuelle Währungen von der Long-Seite her zu betrachten; wir denken nur, dass es ein bisschen zu früh ist, diesen Handel jetzt in Betracht zu ziehen.»

(Bloomberg/mth)