Ausgangslage. Herr S. aus M. ist verheiratet und 82 Jahre alt. Das Renteneinkommen beträgt 100  000 Franken. Das Ehepaar S. bewohnt ein unbelastetes Einfamilienhaus im Wert von einer Million. Überdies besitzt das Paar ein Wertschriftendepot in der Höhe von 500  000 Franken. Aufgrund der Börsenkrise ist das Depot nicht vollständig investiert. Ist jetzt der geeignete Zeitpunkt, um die Aktientranche wieder aufzubauen?

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Zu viele Aktien. Aufgrund des Alters und der Gesamtvermögenssituation ist Herr S. nicht auf Wertschriftenerträge angewiesen. Mit einem Aktienanteil von über 60 Prozent geht er unnötige Risiken ein. Mehr als 25 Prozent sollten es nicht sein, da Realwerterhaltung und Inflationsschutz im Vordergrund stehen sollten.

Ursachen der Hausse. Die Tatsache, dass die Quartalszahlen der Firmen besser waren als befürchtet und die Wirtschaftsdaten auf eine Erholung hindeuten, liess seit März 2009 die Börsenkurse stark ansteigen. Eine Triebfeder sind neben dem besseren wirtschaftlichen Umfeld auch die panikartigen Zukäufe der Anleger, um der versäumten Performance nachzurennen. Die Börsenkurse nehmen bereits viel von der Erholung vorweg, und die Nachhaltigkeit des Aufschwungs muss sich erst noch zeigen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt beispielsweise ist noch immer äusserst prekär.

Gewinne realisieren. Für Anleger, die im letzten Halbjahr von den steigenden Börsenkursen profitieren konnten, aber der Erholung der Aktienmärkte nicht trauen, ist der Zeitpunkt ideal, um einen Teil der bisher erzielten Gewinne zu realisieren. Kursrückgänge können dann für einen Wiederaufbau der Position genutzt werden. Dieses Vorgehen ist vor allem bei Titeln mit grossen Schwankungen empfehlenswert.

Wie weiter? Herr S. sollte die Gelegenheit nutzen, Kursgewinne zu realisieren und so seine Aktienquote abzubauen. Die frei gewordenen Mittel können in Sachwerte wie Edelmetalle oder Obligationen mit kurzen Laufzeiten investiert werden.