AUSGANGSLAGE. Die Eheleute M. und E.K. sind 45 Jahre alt und erwerbstätig. Sie haben zwei schulpflichtige Kinder. Das Erwerbseinkommen beträgt 125  000 Franken im Jahr ohne Sparquote. Die Eigentumswohnung der Familie weist einen Verkehrswert von 600  000 Franken und eine Hypothekarbelastung von 500  000 Franken auf. 70  000 Franken wurden in der gebundenen Vorsorge 3a angespart. Das frei verfügbare Wertschriftenvermögen von 500  000 Franken stammt aus einer Erbschaft. Die Anlagepolitik ist auf Einkommen/Wachstum ausgerichtet.

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RISIKOBEREITSCHAFT PRÜFEN. Das Wertschriftenvermögen hat trotz breiter Diversifizierung in diesem Jahr einen Verlust von 16,7 Prozent gebracht. Erwartet worden war eine durchschnittliche Anlagerendite von 5,5 Prozent. In dieser Situation müssen die Anlagepolitik und damit die Risikobereitschaft und -fähigkeit grundlegend überprüft werden.

OBLIGATIONEN-CRASH. Nicht der Aktienteil sorgte für die grössten Verluste, sondern der CS Bond Fund High Yield Euro mit minus 40 Prozent. Die Jagd nach hohen Renditen mit Anleihen tiefer Bonität hat sich nicht gelohnt. Dafür wurden mit Schweizer Staatsanleihen im XMTCH SBI on Domestic Government sensationelle 5,6 Prozent verdient. Qualität zahlt sich in Krisenzeiten eben aus.

SCHEINDIVERSIKATION. Die Aktienanlagen sind auf den CS-Fonds Swiss Blue Chips und drei Einzeltitel aus dem SMI aufgeteilt – es ist eine Scheindiversifikation. Denn die Einzeltitel sind auch im Fonds der Credit Suisse enthalten. Das aktive Management hat sich weder beim Anlagefonds noch bei den Einzeltiteln ausbezahlt. Die Verluste entsprechen etwa dem Rückgang des SMI.

GOLD OHNE GLANZ. Häufig ist zu vernehmen, dass Gold in jedes Anlagedepot gehört. 2008 wurde mit dem Edelmetall aber kein Geld verdient. Es resultiert ein Minus von knapp drei Prozent.

WIE WEITER? Die Anleihen mit tiefer Bonität sollten trotz hohen Verlusten verkauft werden. So schnell erholen sie sich nicht. Die Aktienanlagen können in passive, indexorientierte ETF umgeschichtet werden. Auch der Goldanteil von zehn Prozent ist zu überprüfen. Eine höhere Liquidität senkt die Risiken und ist Munition für Investitionen in besseren Zeiten.