Ausgangslage. Wir stellen fest, dass die Bereitschaft, das Depot umzustrukturieren und der individuellen Risikofähigkeit sowie der aktuellen Marktsituation anzupassen, mit der Erholung der Märkte seit März 2009 abnimmt. Die zehn erfolgreichen «Aussitzmonate» seither verleiten offenbar dazu, diese Strategie weiterlaufen zu lassen – was nicht immer sinnvoll ist.

Depotanalyse lohnt sich. Wer sich mit den Markterwartungen sowie seiner Risikofähigkeit und -bereitschaft noch nicht auseinandergesetzt hat, sollte jetzt handeln. Eine Depotanalyse ist der ideale Start zu einer fundierten Überprüfung und Abstimmung der Anlagen auf das individuelle Risikoprofil und die Markterwartungen. Überdies verhilft die Depotanalyse zu einem Risikoüberblick und zeigt auf, wie der Ertrag optimiert und die Kosten reduziert werden können. Eine periodische Depotanalyse ist deshalb sehr zu empfehlen – mindestens einmal pro Jahr.

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Mängel in der Struktur. Bei der Analyse von Depots stellen wir immer wieder ähnliche Mängel in der Struktur fest. Grund sind oft eine mangelhafte Risikoaufklärung und der Zielkonflikt zwischen Rendite und Risiko. Auch die Beratung ist teilweise nicht optimal, weil sie produkt- und nicht lösungsorientiert ist.

Zu vermeiden. Oftmals enthalten Depots Klumpenrisiken. Da diese Anlagen ähnlich reagieren, können massive Verluste resultieren. Bei Fonds wird den Ausgabeaufschlägen, den Gebühren und den ungenügenden Renditen im Vergleich zum Vergleichsindex häufig zu wenig Beachtung geschenkt. Teilweise wird die Risikoverteilung in den Aktienanlagen falsch verstanden: Das Depot setzt sich aus vielen Kleinstpositionen zusammen. Dabei geht die Übersicht verloren, und es entstehen hohe Verwaltungskosten. Überdies befinden sich im Depot manchmal strukturierte Produkte, bei denen das Rendite-Risiko-Profil nicht adäquat eingeschätzt wird.

Wie weiter? Probleme mit der Depotstruktur lassen sich minimieren. Überprüfen Sie dazu regelmässig Ihre Risikofähigkeit und -bereitschaft. Definieren Sie Ihr Anlageziel, und halten Sie es auf jeden Fall schriftlich fest. So kann der Anlageprozess kontinuierlich verbessert werden. Kaufen Sie nur Anlagen, die Sie verstehen – vor allem bezüglich der Risiken. Überprüfen Sie das Depot periodisch in Bezug auf Rendite, Risiken und Kosten. Eine Zweitmeinung ist dabei wertvoll und kann zu neuen Einsichten im Anlageprozess führen.

Tipps:

  • Risikofähigkeit und -bereitschaft regelmässig überprüfen
  • Anlageziel klar definieren und unnötige Risiken vermeiden
  • Nur Anlagen kaufen, die man versteht
  • Sinnvolle Diversifikation und strikte Anlagedisziplin
  • Depot regelmässig überprüfen (Rendite, Risiken, Kosten)