Deutsche Immo-Aktien sind nicht zu bremsen. In den letzten zwölf Monaten bringen die 14 Titel im DAX Unterindex Real Estate eine Outperformance zum deutschen Leitindex von zehn Prozent. In den letzten fünf Jahren sind es sogar 50 Prozent Überrendite zum breiten Aktienmarkt.

Viele Immo-Werte notierten deshalb im Bereich eines Allzeithochs oder jagen sogar von einem Kursrekord zum anderen. Völlig entgegengesetzt läuft es dagegen mit der Aktie von Deutsche Euroshop.

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Das Unternehmen aus Hamburg ist auf Einkaufszentren in guten und sehr guten Lagen fokussiert und seit Ausbruch von Corona hat es die Aktie komplett zerlegt. Im März ging es mit dem Kurs in wenigen Tagen um 50 Prozent nach unten.

Mietzahlungen ziehen deutlich an…

Das würde einleuchten. Denn wenn es Lockdowns gibt, können die Menschen nicht mehr in die Innenstädte zum Shoppen gehen. Tatsächlich verzeichnete Deutsche Euroshop im zweiten Quartal wegen des Corona-Stillstands auch grottenschlechte Geschäfte.

In den drei Monaten überwiesen nur noch 48 Prozent der Geschäfte ihre Miete. Der Umsatz von Deutsche Euroshop fiel so auch im Halbjahr um 2,2 Prozent auf 109,4 Millionen Euro. Nach dem Ende des Lockdowns ging es dann aber auch mit den Erträgen schnell wieder nach oben.

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Bereits im Juli lag der Mieteingang bei Deutsche Euroshop wieder bei 78 Prozent. Zwar lässt sich kaum voraussagen, wie es in den nächsten Monaten mit Lockdowns aller Art kommen wird. Dieses und wahrscheinlich auch nächstes Jahr können Anleger die Ergebniszahlen bei Deutsche Euroshop deshalb auch getrost ausser Acht lassen.

… viel interessanter sind aber die Vermögenswerte

Was aber auf jeden Fall mehr als einen Blick wert ist, sind die Vermögenswerte. Per Ende Juni hatte Deutsche Euroshop Immobilien im Wert von 4380,2 Millionen Euro in der Bilanz. Zieht man davon die Schulden ab, verbleibt ein Immobilienvermögen netto von 2454,0 Millionen Euro.

Deutsche Euroshop kostet an der Börse aber nur rund 730 Millionen Euro. Das bedeutet: Würde Deutsche Euroshop heute sein gesamtes Immobilienportfolio zum Buchwert veräussern, würden nach Abzug der Schulden pro Aktie 39,73 Euro übrigbleiben.

Das Nettovermögen ist damit mehr als dreimal so hoch wie der Kurs der Aktie. Anders ausgedrückt: Zwei Drittel der Immobilien bekommen die Anleger bei Deutsche Euroshop geschenkt. Schon bis Ende 2021 besitzt die Aktie Verdopplungspotential.

Deutsche Euroshop AG

ISIN: DE0007480204

Gewinn je Aktie 2021e: 0,50 €

KGV 2021e: 23,7

Dividende/Rendite 2020e: -

EK je Aktie: 39,73 €

EK-Quote: 48,4 Prozent

KBV: 0,7

Kurs/Ziel/Stopp: 11,85/18,50/7,70 €