BILANZ: Baring Asset Management expandiert schnell. Welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden?
Axel A. Maier:
Unser Ziel ist es, die Vermögensverwaltung möglichst transparent zu gestalten. Das fängt bei der Brokerauswahl an und endet bei klaren Berichten für den Kunden. Für die meisten Fondsanleger sind die Kosten des Asset-Managements wenig transparent. Zwar weisen die Gesellschaften ihre Managementgebühren oder eine Total-Expense-Ratio aus, doch welche weiteren Kosten anfallen, bleibt in den meisten Fällen verborgen. Schliesslich ist alles, was die Erträge des Kunden mindert, als Kosten zu betrachten. Viele Fondsgesellschaften arbeiten mit nur einem Broker zusammen. Oft bestehen in solchen Fällen Interessenkonflikte, wenn es dann um die Ausführung eines Auftrages geht – häufig genug zum Nachteil des Anlegers.

Worin besteht dieser Konflikt?
Der Broker hat es schliesslich in der Hand, die vom Management geplanten Umschichtungen im Fonds vorzunehmen. Es sind diese Handelskosten, die letztlich auf die Rendite der Fondsanleger drücken und die für Aussenstehende kaum feststellbar sind. Deshalb achten wir besonders auf die Auswahl unserer Broker.

Was verstehen Sie unter der Auswahl des Brokers?
Wir haben eine klare Kriterienliste für die Auswahl der Broker, mit denen wir zusammenarbeiten. Nehmen wir an, ein Broker würde immer den besten Kurs für eine Aktie stellen; der könnte in Kürze das gesamte Geschäft an sich ziehen. In der Realität ist das natürlich nicht der Fall. Man muss also genau prüfen, mit welchen Brokern man kooperiert. Bei der Ausführung der Anlagestrategie einen guten Kurs zu erhalten, ist im Interesse des Kunden. Nehmen Sie zwei identische Portfolios, die am selben Tag die gleichen Titel bei unterschiedlichen Brokern kaufen. Hier ist die Wahl des günstigeren Brokers entscheidend für die bessere Performance. Wir sprechen hier von kosteneffizienter Implementierung.

Das leuchtet ein. Aber wie sieht diese Auswahl aus?
Zunächst überprüfen wir regelmässig, was ein Broker an uns verdient und welchen Service er uns dafür bietet. Es werden also quantitative und qualitative Kriterien überprüft. Wir verteilen dann unseren Umsatz unter einigen Top-Brokern. Von diesen erwarten wir, dass sie Aufträge stets zum bestmöglichen Kurs ausführen. Erreichen sie die Vorgaben dieser Best Execution, haben sie die Möglichkeit, mehr zu verdienen – andernfalls steigen sie in der Rangliste ab. Dieser Wettbewerb unter den Brokern nützt wiederum unseren Kunden.

Wie oft werden die Broker überprüft?
Überprüft werden die Broker von uns laufend. Alle sechs Monate checken wir, ob wir unsere Brokerbeziehungen revidieren müssen. Unsere Kriterien sind für alle Beteiligten transparent. Wir arbeiten grundsätzlich nur mit externen Brokern zusammen, denn wir möchten nicht, dass unseren Kunden versteckte Gebühren berechnet werden.

Wie soll der Kunde das aber nachprüfen können?
Jeder unserer Kunden erhält eine komplette Auswertung über die Performance seines Portfolios, die nach standardisierten Kriterien gemessen wird. Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und legen daher in jeder Beziehung auf Transparenz grossen Wert.
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