Im vergangenen Oktober war es erstmals so weit: Der Elektroautopionier Tesla hatte an der Börse die Marke von einer Billion Dollar Marktkapitalisierung geknackt. Heute ist das Unternehmen 1,05 Billionen Dollar wert – so viel wie die übrigen Konzerne in der weltweiten Top-Ten der grössten Autohersteller zusammen. Am ehesten auf den Fersen sind noch Toyota mit 340 Milliarden Dollar und Volkswagen mit 137 Milliarden. 

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Das Unternehmen von Milliardär Elon Musk ist in aller Munde. Seit Frühling 2019, als Tesla kurzzeitig nahe der Pleite stand, hat die Aktie rund 2700 Prozent zulegen können – von damals (umgerechnet) 37 Dollar auf heute 1050 Dollar.

Dadurch hat sich Tesla an der Börse den Ruf als absolute Highflyer-Aktie erarbeitet. Investorinnen und Investoren, die investiert sind, erfreuen sich der Kurssteigerungen. Jene, die an der Seitenlinie stehen, staunen und schauen dem steigenden Aktienkurs hinterher. 

Tesla-Aktie kein Top-Performer im letzten Jahr

Dabei geht allerdings unter, dass Tesla zuletzt beileibe nicht zu den Highflyer-Aktien an der Börse gehörte. Mit einem Kursplus von 24 Prozent in den letzten zwölf Monaten, konnte man den S&P 500 (+22,5 Prozent) nur leicht outperformen. Natürlich ist dies kein schlechter Wert, zumal der kometenhafte Aufstieg an der Börse irgendwann mal ein vorläufiges Ende nehmen musste.

Allerdings: Im letzten Jahr sind Anlegerinnen und Anleger mit Aktien vieler traditioneller Autobauer um Einiges besser gefahren. Vor allem mit einer. 

Tesla Aktienkurs

Kursentwicklung der Aktien von Ford (lila), Volkswagen (grün), Toyota (orange), BMW (gelb), Daimler (rot) und Tesla (türkis) in den letzten zwölf Monaten

Quelle: cash.ch

Hätten Sie die beste Auto-Aktie der letzten zwölf Monate erraten? Die Titel des US-Autobauers Ford konnten sage und schreibe um 151 Prozent zulegen. Der Marktwert des zeitweise fast schon abgeschriebenen Autokonzerns hat am Freitag erstmals seit den 1990er-Jahren wieder die Grenze von 100 Milliarden Dollar überschritten.

Zuzuschreiben ist dieser Aufstieg an der Börse dem neuen CEO Jim Farley. Dieser propagiert eine neue aggressive Elektrostrategie, die die Herzen vieler Börsianer höher schlagen lässt. 

Farley – ein erklärter Fan von Tesla-Chef Elon Musk – hatte den CEO-Posten im Oktober 2020 übernommen. Seitdem ist die Ford-Aktie um über 260 Prozent angestiegen. Farley schaffte es mit seiner offensiven Kommunikation, Ford zu einer neuen Elektro-Hoffnung unter den traditionellen Autobauern zu machen.

Das deutsche "Manager Magazin" schreibt gar von einem "Dauerfeuer auf Twitter", das von Farley ausgehe. Im vergangenen November verkündete er auf Twitter, man wolle Ford zum "grössten Elektroautobauer der Welt" machen. 

Fantasie für den Aktienkurs bringt sicher auch die Beteiligung am US-Elektroauto-Startup Rivian, an dem Ford 12 Prozent hält. In einem Bieterstreit hatte sich Ford gegen den Rivalen General Motors durchgesetzt. Durch den erfolgreichen IPO ist dieses Aktienpaket nun rund 8,6 Milliarden Dollar wert. 

Bis Ford zur Nummer 1 im Elektroauto-Markt werden soll, ist es aber noch ein weiter Weg. Bis 2023 will man 600'000 Elektroautos produzieren, was als sehr ambitioniert gilt. Zum Vergleich: Bei Tesla liefen bereits 2021 über 936'000 Elektroautos vom Band. Volkswagen kam immerhin schon 453'000 Autos. 

Auto-Titanen Volkswagen und Toyota wollen Tesla angreifen

Für Kursfantasie konnte zuletzt auch Daimler sorgen, deren Aktie auf Jahressicht um 56 Prozent höher notiert. Die Abspaltung der LKW-Sparte Daimler Truck wurde äusserst positiv vom Markt aufgenommen. Zudem hat Mercedes-Benz Anfang Januar ein neues Elektro-Forschungsauto mit hoher Energieeffizienz vorgestellt, das nach Angaben von Daimler-Vorstandsmitglied Markus Schäfer im normalen Strassenverkehr mit einer einzigen Batterieladung mehr als 1000 Kilometer weit fahren kann.Und auch die grossen Auto-Titanen Volkswagen und Toyota schlafen nicht, sondern stecken Milliarden Dollar in die Elektroauto-Entwicklung. Bei Volkswagen ist mit Herbert Diess ebenfalls ein grosser Fan und sogar Kumpel von Elon Musk als CEO am Ruder.

Allein im ersten Halbjahr 2022 will VW 100 Milliarden Dollar für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Software investieren. Die Aktie von VW konnte 2021 zwischenzeitlich ordentlich zulegen, betriebsinterne Reibereien und überraschende Absatzprobleme in China haben das Kursplus in den letzten 12 Monaten allerdings auf 28 Prozent schmelzen lassen.  

Auch Toyota ist mittlerweile auf den Elektro-Zug aufgesprungen. Der neben VW zweite grosse traditionelle Auto-Konzern räumte zuletzte ein, etwas spät bei den vollelektrischen Modellen gewesen zu sein. Doch jetzt soll Toyotas erstes Elektroauto für den weltweiten Massenmarkt Mitte dieses Jahres auf den Markt kommen. Bin zum Ende des Jahrzehnts will man 30 Elektroautos auf den Markt bringen.

Zuvor setzte der Konzern stark auf Hybrid-Modelle sowie auf den bei vielen Experten umstrittenen Wasserstoff-Antrieb. Die Aktie von Toyota konnte in den letzten zwölf Monaten 41 Prozent zulegen. 

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