Die Preise für Einfamilienhäuser sind im Mai spürbar gesunken – um 1,4 Prozent. Damit kostet ein Einfamilienhaus wieder gleich viel wie vor einem Jahr, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Dieser wird monatlich von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi erhoben.

Die Zinswende schlägt damit nun endgültig auf die Eigenheime durch. Hausbesitzer profitieren seit der Leitzinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank im März von tieferen Zinssätzen, wenn sie ihre Hypothek erneuern. Saron-Hypotheken sinken dabei praktisch im Gleichschritt mit dem Leitzins – und auch bei Festhypotheken gibt es mehr Verhandlungsspielraum gegenüber der Bank.

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Aber trotz des Preisrückgangs können nur wenige vom Eigenheim träumen: «Für ein Einfamilienhaus mit einem Kaufpreis von einer Million Schweizer Franken sind zum Beispiel ein Mindesteigenkapital von 200'000 Franken und ein Haushaltseinkommen von rund 160'000 Franken erforderlich, damit die Tragbarkeit gewährleistet ist», rechnet Martin Waeber (52), Immobilien-Chef der SMG Swiss Marketplace Group, vor.

Und: Während die Preise für Einfamilienhäuser zurückgingen, zogen sie bei den Eigentumswohnungen weiter an. Die Preise sind im Mai um 0,3 Prozent gestiegen. Innerhalb eines Jahres ist Stockwerkeigentum damit 0,8 Prozent teurer geworden.

Mieten gestiegen – je nach Region

Mietwohnungen wurden im Landesdurchschnitt 0,4 Prozent teurer ausgeschrieben. In der Genferseeregion (+0,9 Prozent) sowie in der Grossregion Zürich (+0,8 Prozent) sind die Mieten am stärksten angestiegen. Auch in der Nordwest- sowie der Zentralschweiz sind die Angebotsmieten im Mai höher ausgefallen.

Nicht so aber in der ganzen Schweiz: Deutlich gesunken sind die Mieten sowohl im Tessin (-0,9 Prozent) als auch in der Ostschweiz (-0,8 Prozent). Auch im Mittelland sind die Mieten mit einem Minus von 0,4 Prozent etwas zurückgegangen.

Die regionalen Unterschiede spiegeln den Fakt, dass es gerade in den grossen Städten (allen voran Zürich und Genf) an Wohnraum fehlt. Wegen des Nachfrageüberhangs dürften die Preise dieses Jahr dynamisch bleiben, so die Experten.

Immerhin dürften die Mieten für all jene gleich bleiben, die keinen Umzug planen. Denn der Referenzzinssatz blieb im Juni verändert. Auch die Inflation ist im Mai nicht wieder angestiegen.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.ch unter dem Titel «Einfamilienhäuser werden jetzt spürbar günstiger».

Milena Kälin von Handelszeitung
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