Im Tessin ist es im Jahresdurchschnitt drei bis vier Grad Celsius wärmer als im Schweizer Mittelland. Kein Wunder, fahren die Deutschschweizer gerne in die Sonnenstube. Einige von ihnen – zum Beispiel auch Bundesrätin Doris Leuthard – haben dort eine Zweitwohnung gekauft. Jede vierte Wohnung in der Sonnenstube ist bereits ein Zweitwohnsitz, wie die Immobilienexperten von Wüest & Partner berechnet haben. In einigen kleineren Tessiner Gemeinden beträgt der Anteil der Zweitwohnungen am Gesamtwohnungsbestand sogar über 70 Prozent.

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Die Beliebtheit des Kantons zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die mittleren Preise pro Quadratmeter mit rund 6300 Franken fast zehn Prozent höher liegen als im Schweizer Durchschnitt.

Darin spiegelt sich gemäss Wüest & Partner bereits die Erwartung, dass die Nachfrage nach Immobilien im Tessin in Zukunft weiter steigen wird. Einer der Gründe dafür ist, dass das Tessin mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2016 noch näher an die Deutschschweiz rückt. Nur 90 Minuten soll dann die Bahnfahrt von Zürich nach Lugano noch dauern, rund eine Stunde weniger als heute.

Mit der schnelleren Zugverbindung rückt aber nicht nur das Tessin näher, sondern auch Norditalien, wo die Immobilienpreise teilweise deutlich tiefer liegen als auf der Schweizer Seite der Landesgrenze. Für Como berechnet Wüest & Partner Quadratmeterpreise von 4660 Franken – das sind gut 2000 Franken weniger als in Lugano (siehe Karte und Tabelle unter 'Downloads').

Mit der Bahnverbindung Lugano–Mendrisio–Varese–Malpensa, die im kommenden Jahr fertig gestellt werden soll, werden Immobilien in Norditalien noch attraktiver für Schweizer. Dieser Prozess findet seine Fortführung im Jahr 2019, wenn der Ceneri-Basistunnel fertig gebaut sein wird, was die beiden Metropolen Zürich und Mailand von der Reisezeit her nochmals näher zueinander rücken lässt.