Es begann in den fünfziger Jahren mit einem Darlehen der kanadischen Mennoniten an ihre evangelischen Glaubensbrüder in Paraguay zum Aufbau einer Milchwirtschaft. Inzwischen ist Social Impact Investing nach Einschätzung von J.P. Morgan und der Rockefeller Foundation auf dem besten Weg zur eigenen Anlageklasse. In zehn Jahren könnte das Volumen bis zu einer Billion Dollar betragen, das 20fache von heute.

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Impact Investments wollen soziale und ökologische Verbesserungen bewirken und gleichzeitig eine finanzielle Rendite erzielen. Im Gegensatz dazu steht bei normalen nachhaltigen Anlagen das Vermeiden von negativen Auswirkungen im Vordergrund oder der Ansatz, in die nachhaltigsten Firmen verschiedener Branchen zu investieren. Impact Investments sind nicht auf Mikrokredite in Entwicklungsländern beschränkt, sondern können auch Darlehen und Beteiligungen an kleinen und mittleren Firmen in Industrieländern umfassen.

Olaf Weber, Professor für ökologische und soziale Finanzthemen an der Universität Waterloo in Kanada, rät Anlegern, das Anlageziel einzugrenzen: Soll das Investment lokal oder global erfolgen, direkt oder über Finanzprodukte, in Umwelt- oder Sozialprojekte? Und welche Rendite wird mit welchem Risiko angestrebt? Der rund 300 Millionen Euro schwere Agrarfonds der holländischen Versicherungs- und Finanzgruppe SNS strebt zum Beispiel mit Finanzierungshilfen in Afrika eine Rendite von 12 bis 21 Prozent pro Jahr an. Eine Förderobligation der Alternativen Bank in der Schweiz dagegen wird nur mit 0,25 Prozent verzinst. Dafür können mit der Finanzierung von Kleinkraftwerken pro 100 000 Franken 7,5 Tonnen CO₂ eingespart werden.