Die Hoffnung auf eine Entspannung in der europäischen Schuldenkrise hat den US-Börsen am Freitag bei volatilem Handel zu leichten Gewinnen verholfen. Die Gewinne wurden jedoch von der Furcht vor einer globalen Rezession in engen Grenzen gehalten.

Händler nannten die Aussage von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny ermutigend, dass eine weitere Bereitstellung von Liquidität für die gebeutelten Banken ratsam sein könnte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 10'771 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte 0,6 Prozent auf 1136 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 1,1 Prozent auf 2483 Punkte zu.

Im Wochenvergleich büsste der Dow-Jones-Index 6,4 Prozent ein - der grösste prozentuale Wochenverlust seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober 2008. Der S&P verlor in der gesamten Woche 6,6 Prozent und die Nasdaq 5,3 Prozent. In Frankfurt schloss der Dax 0,6 Prozent fester bei 5196 Zählern.

Griechenland verunsichert weiterhin

«Jeder hofft auf eine Wunderwaffe zur Rettung der Banken. Angesichts der jüngsten Verluste reicht jedes Gerücht, um die Leute zum Kaufen zu bewegen», sagte Paul Brigani von Direxion Funds in New York. Sollte die EZB zusätzliche Liquidität bereitstellen, so könnten davon Banken mit einem Bestand an Anleihen aus Schuldenstaaten profitieren, hiess es.

Das hoch verschuldete Griechenland versicherte zum Wochenschluss, allen Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nachzukommen. Die Regierung in Athen dementierte Medienberichte zu angeblichen Gedankenspielen über einen drastischen Schuldenschnitt, bei dem die Investoren auf die Hälfte ihres Geldes verzichten müssten.

Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Hewlett-Packard mit einem Minus von gut zwei Prozent im Mittelpunkt des Handels. Auch ein Chefwechsel konnte dem Papier keinen Auftrieb verschaffen. Nach dem Rauswurf von Konzernlenker Leo Apotheker soll die frühere eBay-Chefin Meg Whitman den weltgrössten Computerhersteller wieder auf Kurs bringen.

(rcv/sda)

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