1. Szenario: Euro erholt sich


Mitte Jahr steht der Euro wieder auf 1.30 Franken, Ende 2011 auf 1.40, entspricht also wieder der Kaufkraftparität. Die Finanzmärkte haben sich beruhigt, die Eurospekulationen sind Vergangenheit. Die Regierungen der Eurozone haben erkannt, dass es keinen Weg zurück gibt, und die nötigen Massnahmen (Fiskalunion, Ausgabe von Eurobonds) eingeleitet. Der Euro-Schutzschirm wurde ausgebaut und ein Entschuldungsprogramm aufgegleist, das für alle Euromitglieder verbindlich ist.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Konsequenzen für die Eurozone: Das Wachstum in den Eurokernländern schwenkt in normalere Bahnen ein, und die Peripherieländer finden dank Stabilitätsprogrammen aus der Krise heraus.

Konsequenzen für die Schweiz: Die Exportindustrie erholt sich, die Margen nehmen zu und die Absatzvolumen ebenfalls. Die stark diversifizierte Schweizer Wirtschaft startet 2012 mit Wachstumsraten von über zwei Prozent erneut durch.

 

  • Eintretenswahrscheinlichkeit: 70 Prozent

     

     

    2. Szenario: Euro sinkt auf Parität


    Die Eurokrise dauert weiter an, der Franken steigt ungebremst bis auf einen Euro. Weitere Länder wie Portugal, Spanien oder Italien brauchen Notkredite. Die Vertreter der Eurozone sind weiterhin zerstritten und können sich auf weitere Stabilisierungsmassnahmen nicht einigen. Der Schutzschirm von EZB und Währungsfonds reicht nicht mehr aus.

    Konsequenzen für die Eurozone: Die Konkurrenzfähigkeit der Eurokernländer wie Deutschland, Frankreich, Niederlande oder Österreich nimmt weiter zu, ihre Konjunkturmotoren brummen. Die Peripherieländer versinken noch tiefer in der Krise.

    Konsequenzen für die Schweiz: Konsumenten und Importeure jubeln, aber die Exportindustrie stürzt in eine schwere Krise. Selbst die boomenden Exportmärkte bekunden zusehends Mühe, die teuren Schweizer Produkte zu absorbieren. Forderungen nach Kapitalmarktinterventionen werden nun lautstark erhoben.

     

    • Eintretenswahrscheinlichkeit: 15 Prozent

       

       

      3. Szenario: Teilauflösung der Eurozone


      Die Regierungsvertreter der Eurozone können sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Insbesondere Deutschland und Frankreich befürchten einen Kollaps ihrer Banken, die mit über einer Billion Euro in Staatsanleihen gefährdeter Länder engagiert sind. Griechenland, Irland, Portugal und Spanien treten aus dem Euro aus und nehmen ihre alten Währungen wieder an. Die Griechen und Iren erklären den Staatsbankrott.

      Konsequenzen für die Eurozone: Sie stürzt in eine tiefe Finanzkrise, da Griechenland, Irland und Portugal bis zu 70 Prozent ihrer Staatsschulden abschreiben. Der Kapitalverkehr unter den Geldhäusern kommt erneut zum Stillstand und reisst die ganze europäische Wirtschaft in die Krise.

      Konsequenzen für die Schweiz: Die Schweiz kann sich der Krise nicht ganz entziehen. Da aber die US-Wirtschaft und die Schwellenländer von der europäischen wenig betroffen sind, hält sich die Schweizer Exportindustrie relativ gut.

       

      • Eintretenswahrscheinlichkeit: 10 Prozent

         

         

        4. Szenario: Eurozone scheitert ganz


        Die Eurokrise erfasst auch Portugal, Spanien, Italien und Belgien. Der Euro-Rettungsschirm erweist sich als ungenügend. Die Regierungen der Eurozone werfen das Handtuch. Deutschland führt die Mark wieder ein, Frankreich den Franc, Italien die Lira und Spanien die Peseta.

        Konsequenzen für die Eurozone: Sie existiert nicht mehr. Die Länder verfolgen wieder eine eigene Währungspolitik. Während die Peripherieländer abwerten und an Konkurrenzfähigkeit gewinnen, schiessen Deutschlands und Frankreichs Währungen nach oben und reissen die Wirtschaft in eine tiefe Krise.

        Konsequenzen für die Schweiz: Deutschland und Frankreich gehören zu den Haupthandelspartnern der Schweiz, sind aber auch Konkurrenten in den anderen Märkten. Die Schweiz wird sich der Krise nicht entziehen können, könnte aber mit einem blauen Auge davonkommen, sofern sie ihre Chancen in den Schwellenmärkten weiterhin optimal wahrnimmt.

         

        • Eintretenswahrscheinlichkeit: 5 Prozent