Herr Nydegger, wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Unspektakulär. Als Bauernsohn habe ich in den Ferien jeweils auf dem Hof mitgearbeitet – und bin dafür auch entlöhnt worden.

Was haben Sie von dem Geld gekauft?
Für mich als Bub vom Land gab es damals nur eins, worauf sich zu sparen lohnte: ein Töffli. Ich war zehn oder elf Jahre alt, als ich das verdiente Geld zu sparen anfing. Mit 14 kaufte ich mir dann einen schwarzen Puch Maxi.

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Wofür geben Sie heute Geld aus?
Das meiste für die Familie, für Ausflüge, Ferien, gutes Essen …

Was machen Sie mit dem Geld, das übrig bleibt?
Für Leute wie mich gibts Anlageberater. Ich habe keine Lust, mich mit Fragen rund um mein Geld herumzuschlagen, ich kenne nicht einmal meinen Kontostand. Anders im Job: Da bin ich sehr darauf aus, wie und wofür wir Geld ausgeben.

Martin Nydegger, director of Swiss Tourism, poses for a photograph on the premisses of Swiss Tourism in Zurich, Switzerland, on February 5, 2018. (KEYSTONE/Gaetan Bally)Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus, portraitiert am 5. Maerz 2018 in den Raeumlichkeiten von Schweiz Toursimus in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Mister Schweiz: Seit Anfang 2018 ist Martin Nydegger (48) Chef im Bundesbetrieb Schweiz Tourismus mit rund 250 Mitarbeitern in 26 Ländern und einem Jahresbudget von 90 Millionen Franken.

Quelle: Keystone

Ihre Extravaganz?
Meine Gretsch Chet Atkins. Ich spiele diese Gitarre sehr gern, zum Leidwesen meines Sohnes und meiner Frau aber nicht sehr gut.

Was ist mit der Harley, die Sie während eines Roadtrips entlang der Route 66 in den USA auf die Idee für die «Grand Tour of Switzerland» gebracht hat?
Diese Harley habe ich inzwischen verkauft. Nun werde ich mir als Nächstes eine Indian zulegen.

Bezahlen Sie lieber cash oder mit Karte?
Nur kein Bargeld! Ich habe vor einem Jahr den Selbstversuch gestartet, ohne cash durchs Leben zu kommen. Mein Portemonnaie hat kein Münzfach und kaum Platz für Noten. Ich bin Fan von Twint und echt froh darüber, dass sich Bezahlapps etwa für Parkplätze endlich durchsetzen.

Spenden Sie?
Zusammen mit zwei Freunden besitze ich das kleine Hilfswerk Kidzplanet.ch ausserhalb von Kalkutta. 181 Schüler erhalten dort nicht nur Unterricht, sondern auch eine warme Mahlzeit pro Tag. Wir haben dort 21 Leute auf der Payroll.

Wie finanzieren Sie das?
Wir haben drei Einnahmequellen: einen Benefiz-Ball im «Park Hyatt» in Zürich, ein Charity-Golfturnier im Sommer, und dann helfen uns auch Friends & Family. 95 Prozent der Einnahmen landen im Projekt.

Dieses Interview erschien in der September-Ausgabe 09/2019 der BILANZ.

Iris Kuhn Spogat
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