Die Prämien für Krankenkassen sind für viele Haushalte eine Last. Sie machen einen grossen Posten des monatlichen Budgets aus. Die neuen Policen der Versicherer für das kommende Jahr werden in diesen Tagen darum mit Sorge erwartet. Im Gegensatz zu den Zusatzversicherungen, etwa für die private Spitalbehandlung, ist die Grundversicherung obligatorisch. Deren Prämienhöhe unterscheidet sich je nach Kanton massiv.
Ein Blick auf die mittleren Monatsprämien, die der Bund am Dienstag bekannt gegeben hat, zeigt: So richtig teuer wird es für Krankenversicherte in den Kantonen Tessin, Genf und dem Halbkanton Baselstadt.
Die mittlere Monatsprämie über alle Altersklassen (inklusive Wahlfranchisen und Modelle) pro Person steigt im Tessin um 33.20 auf 501.50 Franken im Vorjahresvergleich. Zum Vergleich: Die mittlere Krankenkassenprämie beträgt schweizweit 393.30 Franken pro Monat. Deutlich weniger als der nationale Schnitt zahlen Versicherte im Wallis, Thurgau oder St. Gallen. Am günstigsten sind 2026 die Prämien in Zug. Doch der Innerschweizer Kanton ist ein Spezialfall.
Dank einer Spezialaktion des Kantons sinken die Prämien in Zug monatlich um fast 46 Franken oder 15 Prozent. Grund: Der Kanton übernimmt für zwei Jahre 99 Prozent der Kosten für stationäre Behandlungen. Dafür setzt Zug seine Finanzreserven ein. Die krasse Zuger Prämienreduktion hat sogar Einfluss auf den durchschnittlichen Prämienanstieg in der ganzen Schweiz. Allerdings begrenzt, da in ganz Zug lediglich 1,5 Prozent der Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner leben.
Glücklich dürfen sich auch die Versicherten der Kantone Nidwalden und Obwalden schätzen, wo der Prämienanstieg prozentual gering ausfällt. In Appenzell Innerrhoden müssen Prämienzahler im Schnitt 270.70 Franken monatlich berappen. Nach Zug der tiefste Wert. Zu beachten ist: Die mittlere Prämie gibt – wie der Name sagt – einen Mittelwert der über 245'000 verschiedenen Prämien an.
Noch ein Blick auf das gesamte Jahr. Die mittlere Jahresprämie steigt 2026 das vierte Jahr in Folge und beträgt neu 4720 Franken pro in der Schweiz versicherte Person. 2022 betrug dieser Wert noch 3770 Franken – das sind 950 Franken weniger.
Aufs Jahr gerechnet zahlen Zugerinnen und Zuger mit 3248 Franken die günstigste Prämie. Im Tessin müssen die Versicherten mit 6018 Franken fast doppelt so tief wie jene im Kanton Zug ins Portemonnaie greifen. Nicht nur für die Haushalte des Südkantons dürfte ein Wechsel des Krankenversicherers in den nächsten Tagen das Thema sein, um die Prämienlast wenigstens ein bisschen zu senken.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.