Mit dem dritten Gewinntag in Folge ist der Dow Jones Industrial-Index am Montag wieder über die Marke von 12'000 Punkten geklettert. Marktteilnehmer sprachen von einem "Merger Monday", nachdem vor allem die Milliardenübernahme von T-Mobile USA durch AT&T für Aufsehen gesorgt hatte. Der US-Leitindex schloss 1,5 Prozent höher bei 12'036,53 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 1,50 Prozent auf 1298,38 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich der Composite Index um 1,83 Prozent auf 2692,09 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,87 Prozent auf 2262,70 Punkte anzog.

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Für positive Stimmung sorgte auch, dass es am Wochenende gelungen war, zwei Blöcke des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima wieder an die Stromversorgung anzuschliessen. Damit besteht Hoffnung auf eine Reaktorkühlung. Aufsteigender Rauch und verschobene Rettungsarbeiten sowie die Unruhen in Libyen liessen Börsianern zufolge jedoch ein hohes Mass an Unsicherheit zurück.

Für rund 39 Milliarden US-Dollar will der US-Konzern AT&T die US-Mobilfunksparte der Deutschen Telekom kaufen. AT&T-Papiere stiegen um 1,15 Prozent auf 28,26 Dollar, dagegen sackten Aktien von Sprint Nextel um 13,47 Prozent auf 4,37 Dollar ab. Die Übernahmen von T-Mobile USA durch AT&T verändere die Struktur in der Telekommunikationsindustrie in den USA dramatisch, erklärte der Konkurrent. Anfang März noch hatte es in Medienberichten geheissen, die Telekom-Tochter könne sich mit Sprint zusammenschliessen. Im Leitindex waren neben AT&T auch Verizon Communications mit plus 1,73 Prozent auf 36,46 Dollar gefragt.

Auch im Finanzsektor sorgte eine Übernahme für Aufmerksamkeit. Hier kauft das Broker-Unternehmen Charles Schwab die auf den Handel von Optionen spezialisierte OptionsXpress Holding , um vom steigenden Interesse der Anleger an diesem Handelssegment zu profitieren. Schwab-Aktien stiegen um 0,46 Prozent auf 17,65 Dollar, während OptionsXpress um 16,76 Prozent auf 17,90 Dollar ansprangen.

Die Luftangriffe der Alliierten in Libyen trieben den Ölpreis erneut nach oben und mit ihm die Kurse von ExxonMobil und Chevron Corp. Erstere kletterten um 2,52 Prozent, letztere um 2,32 Prozent.

Papiere der Citigroup gaben um 1,33 Prozent auf 4,44 Dollar nach. Die US-Bank kündigte an, ihre Aktien im Verhältnis 1:10 zusammenlegen zu wollen. Auf diese Weise solle die Zahl der ausstehenden Aktien von 29 auf 2,9 Milliarden gesenkt werden. Darüber hinaus plane die Bank ab dem zweiten Quartal 2011 wieder eine Dividendenzahlung je Quartal. Sie solle bei 0,01 Dollar je Anteilsschein liegen. Die Aktienzusammenlegung werde nach Handelsschluss am 6. Mai vollzogen.

Zuversicht versprühte auch Finanzguru Warren Buffett. Die verheerende Naturkatastrophe in Japan gehöre zu den ausserordentlichen Ereignissen, die eine Kaufgelegenheit für japanische Aktien kreierten. Es werde zwar eine Weile brauchen, alles wieder aufzubauen, es ändere aber nichts an der wirtschaftlichen Zukunft des Landes, sagte Buffett. "Wenn ich japanische Aktien hätte, würde ich sie sicher nicht verkaufen."

(rcv/awp)