Wie die UBS in einer 34 Seiten starken Branchenstudie schreibt, haben europäische Bankaktien im bisherigen Jahresverlauf überraschend mager abgeschnitten. Die Studienautoren und -autorinnen machen Rezessionsängste hierfür verantwortlich, sorgen diese nunmehr doch schon seit Wochen für Nervosität unter den Anlegenden.

Für die UBS-Analystinnen und -Analysten geht die Bewertungskorrektur bei europäischen Bankaktien zu weit. Auf die bankeigenen Schätzungen abgestützt, errechnen sie für 2023 ein eher tiefes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,5. Baut man Kreditverluste ein, wie sie auf dem Höhepunkt der Covid-Krise an der Tagesordnung waren, steigt das nächstjährige KGV zwar auf 8,5. Doch auch das liegt sowohl am unteren Ende der langjährigen Bandbreite als auch unter dem durchschnittlichen KGV für den breiten Aktienmarkt.

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Aus Sicht der Studienautorinnen und -autoren ist die Gefahr eines Wirtschaftsabschwungs damit mehr als eingepreist. Ihres Erachtens ist nicht nur die Bewertung (zu) tief. Sie sehen auch bei den Gewinnerwartungen für europäische Banken noch Luft nach oben.

Julius Bär als Kaufempfehlung

Bei den Branchenfavoriten kommt es auf das Quartalsende hin zu Veränderungen. Die Aktien von BNP Paribas und UCG müssen jenen von Caixabank, Natwest und Société Générale auf der Favoritenliste Platz machen. Weiterhin mit dabei sind die Valoren der Deutschen Bank, von ING, Standard Chartered und Julius Bär.

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Die Aktie von Julius Bär wird mit einem Zwölfmonatskursziel von 64 Franken zum Kauf empfohlen. Das entspräche aus heutiger Sicht einem Aufwärtspotenzial von mehr als 30 Prozent. Die Aktie der Zürcher Bank gilt als renditestark. Das zeigen auch die Dividendenerwartungen der UBS, geht die Grossbank für das kommende Jahr doch von einer Ausschüttungsrendite in der Höhe von 6 Prozent aus.

Mit J.P. Morgan bricht am Dienstagmorgen eine weitere Bank eine Lanze für die Julius-Bär-Aktie. Diese wird bei der US-Investmentbank mit «Overweight» und einem Kursziel von 62 Franken zum Kauf angepriesen.

Unterschiedlicher könnte die Aktienkursentwicklung der drei grössten Schweizer Banken seit Jahresbeginn übrigens kaum sein. Das Schlusslicht bildet die Credit Suisse mit einem Minus von fast 44 Prozent seit Anfang Januar. Mit knapp 23 Prozent hat Julius Bär in dieser Zeit nur in etwa halb so viel an Börsenwert eingebüsst. Mit einem blauen Auge kommt die um 6 Prozent tiefere UBS-Aktie davon.