Die Allianz hat die Bewertungen von Immobilien in ihrem Investment-Portfolio im vergangenen Jahr um 8 Prozent oder rund 5 Milliarden Euro abgesenkt. Damit reagierte der Versicherer auf die fallenden Preise am Immobilienmarkt.

Allianz-Chef Oliver Bäte hatte in einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den Geschäftszahlen am Freitagnachmittag eine Anpassung der Bewertungen von 8 Prozent angedeutet, ohne jedoch weiter ins Detail zu gehen. Angesichts eines Immobilien-Portfolios von 58,4 Milliarden Euro, das die Allianz für Ende 2023 ausweist, ergibt sich daraus ein absoluter Wert von rund 5 Milliarden Euro an Abwertungen.

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Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte auf Anfrage von Bloomberg News diese Berechnungen.

Zusammenbruch der Signa-Gruppe

Gewerbeimmobilien gehören zu den Anlageklassen, die vom rasanten Zinsanstieg besonders stark betroffen sind. Investoren haben mit höheren Kreditkosten, sich verändernder Nachfrage und sinkenden Bewertungen zu kämpfen. Der Zusammenbruch der Signa-Gruppe von René Benko ist eines der bekanntesten Beispiele der Krise.

«Wir spiegeln die Wertveränderungen wider», hatte Bäte am Freitag in einem Interview mit Bloomberg über Immobilien gesagt. «Die eigentliche Sorge der Investoren besteht darin, dass es Marktteilnehmer mit Wertminderungen gibt, die diese nicht anzeigen. Die Allianz ist sehr konsequent.»

Die grössten Sektoren im 58,4 Milliarden Euro schweren Immobilienportfolio der Allianz sind Büros mit einem Anteil von 49 Prozent und Wohnimmobilien mit 16 Prozent. Das Exposure in den USA, wo einige Teilmärkte besonders unter Druck stehen, ist mit 12 Prozent relativ gering.

(bloomberg/gku)