Die 3a-Konten sind ein Instrument der freiwilligen und gebundenen Selbstvorsorge und vor allem wegen der möglichen Steuerersparnis populär. Freizügigkeitskonten gehören dagegen zur beruflichen Vorsorge und dienen vor allem dem vorübergehenden Parkieren von Pensionskassen-Geld. Moneyland.ch hat die 3a-Sparkonto- von 91 Anbietern und Freizügigkeitskonto-Zinssätze von 82 Anbietern verglichen und stellt fest: Schweizer 3a-Sparkonten bieten nur noch einen Zinssatz von durchschnittlich 0.09 Prozent (ungewichtet) pro Jahr an. 

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"So tief waren die 3a-Konto-Zinssätze noch nie", sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.ch. 1992 betrug der durchschnittliche Zinssatz noch 7 Prozent, 2008 noch 2.27 Prozent pro Jahr. Bei Freizügigkeitskonten sieht es noch ungünstiger aus: Im Durchschnitt erhalten Kontoinhaber nur noch 0.014 Prozent pro Jahr. Ausserdem verlangen immer mehr Banken für die Kontoführung eine Gebühr.

Die besten 3a-Vorsorgekonten

Mit Blick auf Zinsen führen laut Untersuchung zurzeit die folgenden Anbieter das Ranking an: Die Crédit Agricole next bank und Tellco mit 0.25 Prozent pro Jahr. An zweiter Stelle folgen einige Banken, die jeweils 0.2 Prozent bieten: Dazu gehören die Tessiner Kantonalbank, die Bank WIR und Bank CIC.

Zum Vergleich: Zahlreiche Banken wie die Migros Bank, PostFinance und UBS bieten nur 0.05 Prozent an, einzelne Banken wie die Alternative Bank sogar nur 0 Prozent. Der ungewichtete Zinssatz-Durchschnitt aller 3a-Konten beträgt 0.09 Prozent. Das ist ein historischer Tiefwert. Bei einigen Banken wie bei der Crédit Agricole next bank und der Tessiner Kantonalbank ist allerdings ein Privatkonto nötig, um ein 3a-Konto eröffnen. Weitere Kosten können bei 3a-Konten vor allem die Auflösung betreffen, für die manche Banken je nach Auflösungsgrund Gebühren verlangen.

Die absoluten Zinsunterschiede sind laut Untersuchung momentan tief, können sich aber bei grösseren Beträgen über mehrere Jahre immer noch deutlich bemerkbar machen. Beispiel: Bei einem Betrag von 50'000 Franken macht ein Zinsunterschied von 0.25 Prozent über eine Dauer von 20 Jahren immerhin einen Betrag von 2560 Franken aus.

Die besten Freizügigkeitskonten

Bezüglich Zinsen und Kontoführungsgebühren führen zwei Anbieter die Rangliste mit 0.1 Prozent pro Jahr an: freeMe der Glarner Kantonalbank und Tellco. Beide Anbieter verlangen auch keine Kontoführungsgebühren. Die Tessiner Kantonalbank BancaStato offeriert ebenfalls 0.1 Prozent, verrechnet allerdings 36 Franken pro Jahr für die Kontoführung.

Zum Vergleich: Im Durchschnitt gibt es auf Freizügigkeitskonten mit 0.014 Prozent praktisch nichts mehr zu holen. Viele Banken bieten nur noch eine Nullverzinsung an. Dazu verlangen immer mehr Banken eine jährliche Kontoführungsgebühr von gewöhnlich 36 Franken pro Jahr, welche allfällige Restzinsen wegfrisst.

Aktienlösungen als Alternative zu Sparkonten

Aufgrund der tiefen Zinsen legen immer mehr Vorsorgesparerinnen und -sparer ihr Geld in 3a-Aktienlösungen, statt auf 3a-Sparkonten an. Bei Freizügigkeitskonten gibt es ebenfalls entsprechende Aktienlösungen. “In der Vergangenheit hat sich das zumindest bei einer langen Anlagedauer immer gelohnt, da Aktien langfristig markant besser performten als Spar- und Vorsorgezinskonten”, heisst es in der Analyse von Moneyland. Wer also das Vorsorgegeld für mindestens zehn Jahre liegen lassen kann, für den ist eine Aktienlösung durchaus eine Alternative.

Bei Aktienlösungen sind Vorsorgefonds laut Untersuchung immer noch am populärsten. Mittlerweile gibt es mit 3a- und Freizügigkeits-Apps eine weitere Variante. Häufig – aber nicht immer – sind die neuen Vorsorge-Apps günstiger als traditionelle Vorsorgefonds. Fazit der Untersuchung: “Ein Kostenvergleich lohnt sich auf jeden Fall.” (pm/hzi/mig)