In der Diskussion um das Schweizer Gesundheitssystem müssen nicht nur Leistungen, Kostenfaktoren sowie Krankenkassenprämien überprüft, sondern offensichtlich auch Arbeitsbedingungen hinterfragt werden. Fakt ist, dass Arbeitsbedingungen als vielfach zu belastend und nicht attraktiv erlebt werden, wodurch sich der Fachkräftemangel tendenziell weiter verschärft.

Ein Drittel der angehenden Ärztinnen und Ärzte überlegt sich nach den ersten Praxiserfahrungen einen Berufswechsel. Grund dafür sind die erlebten Arbeitsbedingungen, wie eine Umfrage der Vereinigung der Medizinstudierenden (Swimsa) unter 2300 Studierende zeigt. Nach dem Wahlstudienjahr, in dem Medizinstudierende während sechs bis neun Monaten als Unterassistentinnen und -assistenten in einem Spital arbeiten, fühlten sich nur noch 31 Prozent in ihrer Berufswahl bestätigt, teilt die Swimsa mit.

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34 Prozent der Studierenden gaben in der Umfrage hingegen an, dass sie nach dem Wahlstudienjahr ernsthaft darüber nachdenken würden, ihren Berufswunsch aufzugeben. Der Studierendenverband zeigte sich in der Mitteilung besorgt über diesen Trend angesichts des zunehmenden Mangels an Fachkräften im Gesundheitswesen.

In einem Positionspapier fordert der Verband deshalb eine Reduktion der Wochenarbeitszeit für Assistenzärztinnen und -ärzte, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit, eine Reduktion von nicht-medizinischen Aufgaben sowie Anstrengungen zur Digitalisierung und Harmonisierung des Schweizer Gesundheitssystems, um dieses effizienter zu machen. (sda/hzi/mig)