Angesichts der Marktschwankungen, steigender Zinssätze und einer höheren Inflation in einigen Regionen sind Investoren gut beraten, Ihre Vermögensallokation weiterhin möglichst diversifiziert zu halten. 

Beim Thema Asset-Allokation gilt eine breite Streuung über möglichst viele verschiedene, gering korrelierende Assetklassen als heiliger Gral der modernen Portfoliokonstruktion. Diese Diversifikation über eine Vielzahl von Assetklassen verbessert die Rendite-Risiko-Charakteristik eines Portfolios ohne zusätzliche Kosten. Nichtsdestotrotz stellt die Ära des Niedrigzinses die gesamte Weltwirtschaft vor enorme Herausforderungen. 

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Konzepte auf dem Prüfstand

Die Situation ist besonders für Versicherungen komplex. Einerseits sind sie durch regulatorische Vorgaben zunehmend Beschränkungen ausgesetzt, anderseits sollen sie in Zeiten chronisch niedriger Renditen zufriedenstellende Erträge erwirtschaften. Häufig werden bei Versicherungen Assets und Liabilitys separat und unabhängig voneinander modelliert, was nicht optimal ist.

Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) besagt, dass Investoren durch das Halten des systematischen Risikos eine Risikoprämie, die erwartete Marktrendite abzüglich des risikofreien Zinses, verdienen. Es stellt sich die Frage, inwieweit bisherige Konzepte noch an den Märkten anwendbar sind. 

Unberechenbare Korrelationsrisiken

Besonders das Jahr 2021 hat Investoren zwischenzeitlich schmerzhaft vor Augen geführt, dass sich in Multi-Asset-Portfolios die Diversifikation zwischen Aktien und Anleihen nicht mehr wie erwartet einstellt. Das Korrelationsrisiko, welches die gesamte Abhängigkeit von mehreren Anlagen zu einer Zahl zusammenfasst, erwies sich während Marktverwerfungen als unberechenbar. 

Nebst klassischen Risikobegriffen, zu welchen auch die «Korrelation» gehört, sind Investoren weiteren Risiken ausgesetzt. Einen zielgerichteten Transfer verschiedenartiger Risiken ermöglichen die Risikosteuerung wie auch die Renditeoptimierung.

Insbesondere während volatileren Marktphasen empfehlen sich direkte oder indirekte Absicherungen und Beschränkungen von Marktrisiken. Essenziell hierbei ist, dass entsprechende Instrumente richtig eingesetzt werden, da ansonsten strategische oder operationelle Risiken entstehen können.

 
ALM für Lebensversicherungen und Pensionskassen

Das neu lancierte HSG-Seminar «Asset Liability Management für Lebensversicherungen und Pensionskassen», welches im Mai stattfindet, befasst sich mit dieser Thematik. Das Ziel ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die heutige, veränderte Ausgangslage bestmöglich vorzubereiten. 

Die Grundlage bilden die regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen. Die technischen Aspekte in den Bereichen der Finanzmathematik, Portfoliotheorie und Derivate vermittelt das Seminar im Hinblick auf die Renditeoptimierung und Risikominimierung ebenfalls.

Ausserdem werden nebst dem Einsatz von Instrumenten zum Risikomanagement von Aktienanlagen auch Kredit- und Zinsderivate besprochen. Das Seminar hat zum Ziel, das bei den Teilnehmenden vorhandene ALM-Know-how zu fördern und weiter auszubauen. Nebst soliden theoretischen Grundlagen sollen praxisnahe Lösungen vermittelt werden, damit fundierte Entscheidungen gefällt werden können.
 

Autor:

Silvio Sulser, Institutional Clients Coverage, UBS Investment Bank Schweiz