Der Bundesrat hat am 26. September eine allgemeine Erhöhung der Krankenkassenprämien angekündigt. 95 Prozent der Prämieneinnahmen fliessen in die Vergütung der medizinischen Leistungen. Die Prämien steigen stärker in den Regionen, wo das medizinische Angebot grösser ist und mehr Leistungen in Anspruch genommen werden. 

Obwohl sie auch gestiegen ist, gehöre die mittlere Prämie für Erwachsene von Assura weiterhin zu den vorteilhaftesten und liege in 21 Kantonen unter der mittleren Marktprämie, schreibt der Krankenversicherer in einem Communiqué. 

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Anpassung der Prämien an die tatsächlichen Kosten 

Die Prämien der Versicherten reichten nicht aus, um die Zunahme der Gesundheitskosten der Jahre 2021 (+6.4 Prozent) und 2022 (+4 Prozent) auszugleichen. «Ihre Reserven und Anlageerträge haben es Assura  erlaubt, in diesen zwei Jahren fast 500 Millionen Franken an Gesundheitsausgaben zu decken, die sonst zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gegangen wären», betont Bodenmann. 

Da die Gesundheitskosten im ersten Halbjahr 2023 weiterhin stark angestiegen sind (+6.4 Prozent), würden in diesem Jahr erneut mehr Kosten vergütet als Prämien eingenommen, schreibt Assura in der Mitteilung. Auch 2024 dürften die Gesundheitsausgaben weiter steigen.  
Bei der Berechnung der Prämien 2024 müsse sichergestellt werden, dass der starke Anstieg von 2023 ausgleichen und sämtliche Ausgaben für das kommende Jahr gedeckt seien, denn anders als in den Vorjahren würden diese Mehrkosten nicht aus den Reserven finanziert werden können. 

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«Assura achtet darauf, keine übermässigen Reserven anzuhäufen. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass dies eine Pflicht gegenüber unseren Versicherten ist. Zwar sind heute unsere Reserven noch immer ausreichend, um aussergewöhnliche Situationen zu bewältigen, doch sie müssen über die Zeit wieder geäufnet werden», erklärt Ruedi Bodenmann. 

Reformen zwingend erforderlich 

Dass die Krankenkassenprämien 2024 weiter steigen, bereitet Assura Sorgen, denn die Prämienlast bringe viele Haushalte in Schwierigkeiten. Diese Situation erfordere griffige politische Massnahmen, um bei den Gesundheitskosten und somit auch bei den Prämien Wirkung zu zeigen, heisst es in der Mitteilung weiter. (pd/hzi/hoh)