Rund jeder siebte Erwachsene hat im letzten Jahr einen Wechsel in der Grundversicherung vorgenommen und damit gemäss der neusten Studie der Axa je nach Altersklasse und Kanton über 1000 Franken gespart, wie der Versicherer mitteilt. Im Durchschnitt betrug die Ersparnis 549 Franken.
Für 2024 sei eine ähnlich hohe Wechselbereitschaft absehbar und damit verbunden ein signifikantes Sparpotenzial für die betroffenen Haushalte, heisst es weiter.
Erhöhung der Franchise
Die höchste Prämienersparnis bringt gemäss Studie der Wechsel des Anbieters der Grundversicherung, verbunden mit einer Erhöhung der Franchise und einem Wechsel des Versicherungsmodells.
Wechselt also beispielsweise eine im Modell der freien Arztwahl versicherte Person mit einer tiefen Franchise beim Anbieter A zu Anbieter B und schliesst dort mit einer höheren Franchise in einem alternativen Versicherungsmodell ab (dazu zählen alle Modelle mit einer fixen ersten Anlaufstelle, wie z.B. Telemedizin, Hausarzt oder HMO-Praxis), spart sie im Durchschnitt 1633 Franken pro Jahr – eine viermal höhere Ersparnis im Gegensatz zu einem reinen Kassenwechsel bei gleichbleibendem Modell und gleicher Franchise.
Regionale Unterschiede
Wenn Versicherte aus der italienischen und französischen Schweiz im letzten Herbst ihre Krankenkasse gewechselt haben, dann haben sie dabei konsequenter optimiert als diejenigen aus der Deutschschweiz.
Die durchschnittlich höchste Prämienersparnis (637 Franken) macht die Studie der Axa im Kanton Genf aus, gefolgt vom Kanton Basel-Stadt mit 618 Franken. Diese Kantone verfügen auch insgesamt über ein hohes Prämienniveau in der Grundversicherung.
Ebenfalls deutlich Prämien sparen konnten Wechsler in den Kantonen Waadt (582 Franken), Wallis (548 Franken), Tessin (542 Franken), Neuenburg (530 Franken), Basel-Land (513 Franken) und Jura (510 Franken). Am kleinsten waren die Kosteneinsparungen gemäss der Studie im Kanton Uri mit 305 Franken.
KPT als grösste Gewinnerin
Untersucht wurden auch die Wechselbewegungen von Kasse zu Kasse: Am meisten Neukundinnen und -kunden angezogen hat die Berner KPT. Am meisten gespart wurde über alle Grundversicherer hinweg betrachtet mit einem Wechsel zur Atupri – durchschnittlich 670 Franken im Jahr, unabhängig von Modell und Franchise.
Das BAG und Branchenkenner sagen auch für das kommende Jahr weiter stark steigende Grundversicherungsprämien voraus. Der Trend zum Kassenwechsel dürfte damit ebenfalls anhalten.
«Die Prämien sind mittlerweile auf einem Niveau angekommen, bei dem Zusehen für immer mehr Personen keine Option mehr ist», sagt Niklas Elser, Leiter Gesundheitsvorsorge bei der Axa Schweiz.
Dabei wird das sogenannte Splitting, das Aufteilen von Grund- und Zusatzversicherung auf verschiedene Anbieter, immer attraktiver und hat deutlich zugenommen.
(pm/hzi/gku)