SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und seine Konkurrentin von den Grünen, Annalena Baerbock, ziehen bei den Plänen zur Einführung einer Bürgerversicherung an einem Strang. Die Einführung einer solchen Krankenversicherung, in die alle einzahlen würden, sei eine Herzensangelegenheit für ihn, sagte Scholz am Sonntagabend im zweiten grossen TV-Schlagabtausch der Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen.

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Besonders werde im Bereich der Pflege deutlich, dass eine solche Versicherung Sinn mache. Auf die Nachfrage, ob er als Kanzler eine Bürgerversicherung zur Bedingung für eine Koalition machen werde, sagte Scholz: «Alles, was in meinem Wahlprogramm steht, ist eine Bedingung. Und dann gucken wir mal, wie weit wir kommen.»

Laschet: Schlechteres Gesundheitssystem

Unions-Kandidat Armin Laschet betonte im Gegenzug, er lehne die Einführung einer Bürgerversicherung ab. «Hier unterscheiden wir uns fundamental.» Ihn wundere, dass Scholz als Finanzminister angesichts der Erfahrungen in Europa einen solchen Vorschlag mache. Die Einheitsversicherung habe in Dänemark oder Grossbritannien ein schlechteres Gesundheitssystem zur Folge.

Baerbock betonte: «Ja, ich will den Weg zu einer Bürgerversicherung gehen, die bedeutet, dass viel mehr Menschen einzahlen.» Der erste Schritt sei, «dafür zu sorgen, dass Menschen, die jetzt privat versichert sind, in die Gesetzliche wechseln können.»

(sda/gku)