Der Rückzug von Gründungsmitglied KPT aus dem Krankenkassenverband Curafutura auf Ende Jahr hat vergangene Woche für ein Beben in der Verbandslandschaft gesorgt. Auch HZ Insurance berichtete über den Austritt. Nun sind mit den Krankenkassen CSS, Helsana und Sanitas noch drei Mitglieder mit an Bord. Curafutura-Präsident Konrad Graber nimmt Stellung und blickt weiterhin zuversichtlich nach vorne.   

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Kam der Austritt von KPT überraschend für Curafutura oder hatte es sich in den vergangenen Wochen bzw. Monaten bereits angedeutet?

Im Nachhinein sehen wir Differenzen in gewissen Projekten. Allerdings hatte sich KPT im Vorstand hinter alle grossen strategischen Reformprojekte gestellt. Daher sahen wir keinen Anlass für den Austritt von KPT.

Wie haben die übrigen drei Mitglieder von Curafutura auf den Austritt reagiert? 

Mit grossem Bedauern. Schliesslich haben wir 10 Jahre lang gemeinsam für unsere grossen Reformprojekte zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems gekämpft. Jetzt, vor den wichtigen Entscheidungen, hat die KPT ihren Austritt angekündigt.

Mit dem Austritt entfällt auch ein namhafter Mitgliederbeitrag. Hat die Ankündigung der KPT finanzielle Konsequenzen für Curafutura?

Der offizielle Austrittstermin ist per 2024. Finanzielle Fragen regeln wir intern.

Ändert sich an der zukünftigen Strategie von Curafutura etwas?

Wir sind an der Erarbeitung der neuen Strategie. Der Fahrplan ist gesetzt.

HZ Insurance-Newsletter DAILY
Das werktägliche Newsupdate für Insurance-Professionals. Zur Tagesmitte erfahren Sie im «DAILY», was die nationale und internationale Versicherungswelt bewegt und worüber gerade gesprochen wird.
HZ Insurance-Newsletter DAILY

Ist die Durchsetzung der wichtigen Reformvorhaben Efas, Tardoc und Revision der Vertriebsmargen durch den Austritt gefährdet?

Nein, sind sie nicht. Alle unsere Projekte sind auf Kurs. Über den Tardoc, der inzwischen von allen Tarifpartnern unterstützt wird, und über die Margenrevision für mehr Generika muss der Bundesrat entscheiden, über die einheitliche Finanzierung Efas das Parlament.  

Jetzt werden sicherlich auch wieder Stimmen laut, die einen Zusammenschluss von curafutura und santésuisse fordern. Wie stehen Sie dazu?

Beim Start von curafutura sind die damaligen Mitglieder davon ausgegangen, dass sie mit 40 Prozent der Versicherten Reformen vorantreiben könnten. Diese 40 Prozent werden wir auch nach dem Abgang von KPT haben. Für uns ist klar: Wir wollen unsere Ziele erreichen. Dauerbrenner sind ausserdem Kostendämpfungsmassnahmen und Reformen zur Verbesserung des Systems, um Doppelspurigkeiten und Fehlanreize für unsere Prämienzahler zu eliminieren. Da spielt curafutura weiterhin als konstruktiver, zukunftsorientierter Akteur eine aktive und wichtige Rolle.