Junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren sind oft überfragt, wenn es um ihre Krankenversicherung geht. Das zeigt eine repräsentative Studie der Axa. Die Wissenslücken sind vor allem dann stark ausgeprägt, wenn es darum geht, die eigene Prämienhöhe zu beeinflussen. Das sind die zwei am stärksten verbreiteten Irrtümer:
Die Grundversicherung zahlt mal mehr, mal weniger
Dass die Leistungen der Grundversicherung gesetzlich vorgegeben sind – also für alle Versicherten und über alle Kassen hinweg gleich sind, wissen nur gerade die Hälfte der jungen Erwachsenen (52 Prozent). 41 Prozent glauben, dass die Kassen unterschiedlich entscheiden, ob sie bezahlen oder nicht. Unsicher sind sich 7 Prozent. Dieser weit verbreitete Irrglaube könnte mitverantwortlich dafür sein, dass immer noch viele junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren beim angestammten Versicherer verbleiben. «Gerade junge Erwachsene könnten mit einem Wechsel der Kasse, der Franchise und des Versicherungsmodells in der Grundversicherung oft mehrere hundert Franken im Jahr sparen», sagt Niklas Elser, Leiter Private Vorsorge und Gesundheitsvorsorge bei der Axa. Dass sich der Wechsel lohnt, zeigen die Zahlen aus dem diesjährigen Axa Wechselreport: Insgesamt 23 Mio. Franken sparen Kundinnen und Kunden der Axa durch einen Wechsel der Krankenkasse im Jahr 2024 an Prämien, im Durchschnitt sind das über 500 Franken pro Kopf.
Die Prämienhöhe ist abhängig von der Zahl der eigenen Arztbesuche
Weit verbreitet ist auch der Irrglaube, dass die Prämienhöhe in der Grundversicherung abhängig ist vom eigenen Gesundheitszustand. Ein Drittel der jungen Erwachsenen glaubt gemäss der Studie, dass ihre Prämie direkt davon abhängt, wie oft sie in den vergangenen zwölf Monaten beim Arzt waren. Joëlle Trüb, Projektleiterin der Axa Studie, stellt klar: «Ob meine Prämien steigen oder fallen, hängt nicht direkt von meinem Gesundheitszustand ab. Wenn insgesamt mehr Leistungen aus der Grundversicherung bezogen werden und dadurch die Gesundheitskosten zunehmen, werden auch die Prämien im Folgejahr tendenziell steigen.» So würde die Anzahl der eigenen Arztbesuche oder Spitalaufenthalte nicht dazu führen, dass die persönliche Versicherungsprämie angepasst werde.
Junge Frauen wissen mehr über ihre Krankenversicherung als junge Männer
Was aus der Studie ebenfalls hervorgeht: Frauen schneiden bei den Wissensfragen statistisch signifikant besser ab als Männer. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass zahlreiche andere Untersuchungen belegen, dass Männer hinsichtlich Finanzkompetenz deutlich besser Bescheid wissen als Frauen. Die von der Axa in Auftrag gegebene Studie zur Versicherungskompetenz bei jungen Erwachsenen wurde im Frühjahr 2024 durchgeführt. Befragt wurden durch AmPuls Market Research AG insgesamt 1107 Personen in der Deutsch- und in der Westschweiz im Alter von 18 bis 30 Jahren. (pd/hzi/hoh)