Im Bericht wird in ein wesentlicher Wandel in der Herangehensweise von Grossunternehmen an Risiken in der Lieferkette im Jahr 2025 festgestellt wurde, wie das Insurance Journal schreibt. Der Bericht, der auf den Antworten von 1.000 Führungskräften aus verschiedenen Branchen basiert, unterstreicht demnach die wachsende Dringlichkeit, sich mit digitalen Bedrohungen und strukturellen Schwächen in Lieferantenvereinbarungen auseinanderzusetzen.

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In der im November 2024 durchgeführten Umfrage wurden Erkenntnisse von C-Suite-Führungskräften, Risiko- und Lieferkettenmanagern sowie Logistikleitern gesammelt - alle aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 250 Millionen US-Dollar. Die Ergebnisse zeigen, dass das Lieferketten-Risiko bei Gesprächen auf Vorstandsebene und bei der langfristigen Unternehmensplanung eine weitaus grössere Rolle spielt als in den vergangenen Jahren.

An erster Stelle steht für die Befragten die Cybersicherheit, die inzwischen zu den dringendsten Problemen in der Lieferkette zählt. Danebst werden Schwachstellen in Lieferantenverträgen immer genauer unter die Lupe genommen, da die Unternehmen die betrieblichen und finanziellen Folgen von Lücken im vertraglichen Schutz und der Durchsetzung erkennen.

Darüber hinaus investieren die Unternehmen verstärkt in digitale Fähigkeiten. Der Bericht zeigt, dass der Schwerpunkt verstärkt auf der Nutzung von Daten liegt, um die Transparenz und die Entscheidungsfindung in den Lieferkettennetzwerken zu verbessern.

Diese digitalen Bemühungen werden zunehmend mit umfassenderen Unternehmenszielen in Einklang gebracht und spiegeln eine Verlagerung hin zu stärker integrierten und zukunftsfähigen Lieferkettenstrategien wider.

Auch das Engagement der Führungskräfte hat sich verstärkt. Immer mehr Unternehmen beauftragen eine Führungskraft mit der Überwachung oder bilden spezialisierte Teams, die sich um die Risiken in der Lieferkette kümmern. Obwohl die Risikokonzepte immer ausgefeilter werden, stellt der Bericht fest, dass es vielen Unternehmen noch immer an durchgängigen Strategien mangelt, was eine Chance für weitere Entwicklungen aufzeigt.

Die Ergebnisse der WTW-Studie unterstreichen eine breitere Bewegung in Richtung Widerstandsfähigkeit und Bereitschaft, da die Lieferketten einer zunehmend komplexen Mischung aus geopolitischen, ökologischen und technologischen Störungen ausgesetzt sind.

Simon Sølvsten, Leiter der Forschungsabteilung für organisatorische Resilienz beim WTW-Forschungsnetz, schreibt im Bericht: «Lieferketten sind das Rückgrat eines jeden organisatorischen Ökosystems. Ihr komplexer Aufbau, ihre internationale Reichweite und ihre breite Risikoexposition stellen die Unternehmen jedoch vor erhebliche Herausforderungen, wenn es darum geht, die inhärenten Risiken, die für den Aufbau einer effizienten organisatorischen Resilienz entscheidend sind, zu verstehen und zu überblicken.»

Hugo Wegbrans, Head of Corporate Risk and Broking Europe, fügte hinzu: «Die Komplexität moderner Lieferketten stellt eine einzigartige Herausforderung für die Versicherungsbranche dar, in der Risiken gründlich verstanden und genau quantifiziert werden müssen, um eine wirksame Diversifizierung und angemessene Prämiengestaltung zu ermöglichen. Eine korrekte Risikoquantifizierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Prämien die tatsächliche Gefährdung widerspiegeln, was die akzeptable Risikoprofilierung, die Wettbewerbsfähigkeit und die allgemeine Attraktivität des Marktes verbessert.» (Insurance Journal/hzi/ps)

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Andrea Hohendahl, Chefredaktor von HZ Insurance, und sein Versicherungsexpertenteam liefern Ihnen die Hintergründe zu Themen, welche die nationale und internationale Versicherungswelt bewegen. Jeden Tag (werktäglich) in Ihrem E-Mail-Postfach. Jetzt kostenlos zum Newsupdate für Insurance-Professionals anmelden.
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