Mit steigenden Zinsen kann es eng werden für jene Firmen, die vor allem aufgrund staatlicher Unterstützungsmassnahmen bisher überlebt haben. Dieses Phänomen mit entsprechenden Schneeballeffekten auf die Lieferanten dürfte allerdings nicht auf einen Schlag erfolgen, stellt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in einem Gespräch mit der deutschen Börsen-Zeitung fest. 

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Die Marktbereinigung dürfte nach Bogaerts Einschätzung allerdings nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern nach und nach. Allianz Trade geht davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im laufenden Jahr deutlich steigt. In der jüngsten Insolvenzsstudie von Allianz Trade wird für 2023 weltweit mit einem Anstieg der Firmenpleiten um rund 19 Prozent gerechnet. 

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Auch in der Schweiz ist die Zahl der Insolvenzen zuletzt massiv gestiegen. Ausgehend vom aktuellen Umfeld hat der internationale Kreditversicherer Allianz Trade für die Schweiz einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2022 um 28 Prozent auf 6550 Fälle registriert - gegenüber 5123 Fällen im Jahr 2021. Dies wäre ein neuer Höchststand seit dem Jahr 2018, in dem 6257 Firmenkonkurse verzeichnet wurden.

Von einer «Pleitewelle» will Bogaerts dennoch nicht sprechen. Die Auswirkungen sind Bogaerts zufolge im laufenden Jahr angesichts von insgesamt wahrscheinlich 17'800 Insolvenzen in der DACH-Region überschaubar: «Rund 2’600 Firmen wären ohne diese Transferzahlungen in der Corona-Pandemie zusätzlich pleitegegangen.» (boersenzeitung/hzi/mig)