Es ist irgendwie erschreckend: Im vergangenen Jahr sorgten sich die Schweizerinnen und Schweizer in erster Linie wegen des Ukraine-Kriegs und des Klimawandels. «Nach einem Jahr Ukraine-Krieg berührt der Konflikt die Schweizer Bevölkerung bereits etwas weniger», stellt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.ch, fest. «Die Krankenkassenprämien hingegen sind wieder Sorge Nummer eins, wie das in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg bereits der Fall war.»

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Das dürfte laut Manz vor allem damit zu tun haben, dass die Krankenkassenprämien für dieses Jahr merklich erhöht wurden. Im Vorjahr war der Anstieg sehr klein – entsprechend hielten sich auch die Sorgen etwas in Grenzen.

Inflation und Ausländer bereiten mehr Sorgen als 2022

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Sorgen bei einigen Themen besonders stark an. Während im Vorjahr 34 Prozent grosse bis sehr grosse Sorgen bezüglich Inflation hatten, sind es 2023 mit 47 Prozent schon fast die Hälfte. Ebenso hat der Anteil der Befragten mit grossen bis sehr grossen Sorgen stark zugenommen bei den Themen Ausländer in der Schweiz (von 26 Prozent im Vorjahr auf 37 Prozent in diesem Jahr), Schweizer Politik (von 26 Prozent auf 36 Prozent), neue Einwanderung in die Schweiz (von 30 Prozent auf 39 Prozent), künstliche Intelligenz (von 23 Prozent auf 31 Prozent) und Wohnungsmiete (von 35 Prozent auf 43 Prozent). 

«Die Pandemie war bereits im Vorjahr keine grosse Sorge mehr – in den Köpfen der meisten Schweizerinnen und Schweizer ist sie nun endgültig vorbei»

Benjamin Manz, Geschäftsführer Moneyland.ch

Corona und 5G beinahe aus den Köpfen verschwunden

Welche Themen bewegen Schweizerinnen und Schweizer praktisch gar nicht? Jeweils 57 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich keine oder kaum Sorgen bezüglich des Coronavirus und 5G machen. «Die Pandemie war bereits im Vorjahr keine grosse Sorge mehr – in den Köpfen der meisten Schweizerinnen und Schweizer ist sie nun endgültig vorbei», sagt Manz. 

Frauen machen sich mehr Sorgen um Geld

Wie in den vergangenen Jahren zeigt auch die Sorgenstudie 2023, dass sich Frauen tendenziell etwas mehr Sorgen machen als Männer. Besonders gross ist der Unterschied beispielsweise bei den eigenen Finanzen: Mit 51 Prozent macht sich die Hälfte der Schweizer Frauen Sorgen um ihre finanzielle Lage, während es bei Männern nur 39 Prozent sind. Auch bezüglich der Umwelt und der eigenen Gesundheit sind Frauen überdurchschnittlich stark besorgt.

Männer sorgen sich hingegen mehr bezüglich politischer Fragen. So bereitet etwa der Zustand der EU 38 Prozent der Männer grosse Sorgen. Hingegen ist die EU nur für 29 Prozent der Frauen ein grosses Sorgenkind. Auch China und die Staatsverschuldung weltweit machen Männern merklich mehr Sorgen als Frauen.

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Junge haben weniger politische Sorgen

Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren machen sich im Gegensatz zu den anderen Altersgruppen nicht so grosse Sorgen wegen der Krankenkassenprämien. Lediglich 35 Prozent sagen, dass sie sich diesbezüglich grosse Sorgen machen. «Das dürfte daran liegen, dass junge Menschen ihre Prämien oft nicht selber zahlen und die Prämien niedriger sind», sagt Manz. Auch politische Themen inklusive dem Ukraine-Krieg sind für junge Menschen ein vergleichsweise kleiner Grund zur Sorge. Überdurchschnittlich viele Sorgen haben junge Menschen hingegen bezüglich künstlicher Intelligenz, des eigenen Lohns und des Klimawandels.

In der Romandie sind die Sorgen um die eigene Gesundheit praktisch gleich gross wie die Sorgen wegen der Krankenkassenprämien.

Sorgenstudie 2023 Moneyland.ch

Ältere Personen zwischen 50 und 74 Jahren sind bei vielen Themen überdurchschnittlich besorgt. In dieser Altersgruppe geben 68 Prozent an, dass sie sich grosse bis sehr grosse Sorgen wegen der Krankenkassenprämien machen. Auch bei internationalen Themen wie China, Russland und dem Ukraine-Krieg machen sich über 50Jährige wesentlich grössere Sorgen als andere Altersgruppen. Kaum Sorgen machen sich ältere Personen hingegen bezüglich der eigenen Beziehung und Hypothek.

Romandie sorgt sich um Gesundheit und Geld

Ein Blick über den Röstigraben zeigt, dass die Sorgen in der Romandie generell grösser sind als in der Deutschschweiz. Ein besonders grosser Unterschied zeigt sich beim Geld: 60 Prozent der Westschweizerinnen und Westschweizer machen sich grosse Sorgen wegen der eigenen Finanzen, 53 Prozent wegen des eigenen Lohns. In der Deutschschweiz sind die eigenen Finanzen nur für 39 Prozent eine grosse Sorge und der eigene Lohn nur für einen Drittel der Befragten.

In der Romandie sind die Sorgen um die eigene Gesundheit zudem praktisch gleich gross wie die Sorgen wegen der Krankenkassenprämien. Da die Prämien in der Westschweiz durchschnittlich höher sind, landen sie in der Romandie nicht nur auf Platz eins, sondern es machen sich auch wesentlich mehr Personen (63 Prozent) grosse Sorgen darum als in der Deutschschweiz (53 Prozent). (pm/hzi/sec)