Laut dem jüngsten Sigma-Bericht des Swiss Re Institute wird die Profitabilität der globalen Nichtlebensversicherung im Jahr 2022 durch eine schwache versicherungstechnische Performance und schwache Kapitalanlageergebnisse erheblich beeinträchtigt werden, schreibt das Fachportal Reinsurance News.

Die Analysten des Instituts schätzen demnach die globale Nichtlebensrendite nach Steuern im Jahr 2022 auf 3,4 Prozent, verglichen mit einem Durchschnitt von 7,3 Prozent zwischen 2017 und 2021.

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Besser ist der Ausblick: Swiss Re erwartet einen Wiederanstieg der durchschnittlichen globalen Nichtlebensrendite auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 und ein Zehnjahreshoch von 8,3 Prozent im Jahr 2024.

Durchschnittliches reales Prämienwachstum von 2,3 Prozent bis 2024

«Wir prognostizieren ein durchschnittliches reales Prämienwachstum von 2,3 Prozent in den nächsten zwei Jahren (1,8 Prozent im Jahr 2023 und 2,8 Prozent im Jahr 2024), was unter dem Durchschnitt von 3,5 Prozent für den Zeitraum 2017 bis 2021 liegt, da die wirtschaftlichen Bedingungen Zeit brauchen, um sich zu normalisieren», schreibt das Institut.

«Das nominale Wachstum in der Nichtlebensversicherung dürfte sich 2023 und 2024 abschwächen, da die Inflation zurückgeht. Wir betonen, dass unsere Prognosen angesichts der volatilen Inflation und der Auswirkungen des Hurrikans Ian auf Schäden, Preisgestaltung und Schadenquoten mit mehr als der üblichen Unsicherheit behaftet sind.»

Besseres Prämienwachstum in den Schwellenländern

Der makroökonomische Gegenwind wird sich laut Swiss Re am stärksten auf die fortgeschrittenen Märkte auswirken. Das Prämienwachstum in den Schwellenländern dürfte demnach stärker ausfallen als in den Industrieländern.

Dies sei vor allem auf das relativ hohe Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung und das schnelle Wachstum in Sparten wie Gesundheit, allgemeine Haftpflicht und Agro zurückzuführen.

Gewerbliche Sparten übertrumpfen Privatkundenversicherung

Das Institut erwartet zudem, dass die gewerblichen Sparten auch in den kommenden Jahren stärker wachsen werden als die privaten Sparten (ohne Krankenversicherung). Das Institut schätzt, dass die Prämien im gewerblichen Bereich im Jahr 2022 um 3,3 Prozent und im Jahr 2023 um 3,7 Prozent steigen werden.

Im Gegensatz dazu erwartet Swiss Re, dass die Prämien in der Privatkundenversicherung im Jahr 2022 um 0,7 Prozent sinken werden, was vor allem auf die schwache Entwicklung der Autoversicherung in den fortgeschrittenen Märkten zurückzuführen ist.

(hzi/gku)