Mit den laufenden Diskussionen rund um die Reform der AHV sowie der beruflichen Vorsorge, schafft es ein thematisches Mauerblümchen immer öfter nicht gerade an den Stammtisch, aber immerhin an die Sitzungstische vieler Geschäftsleitungsgremien. Stiftungsräte, KMU-Besitzerinnen, Anlagenkommissionen oder Vermögensverwalter setzen sich immer vertiefter und vor allem öfter mit den BVG-Lösungen für ihre Versicherten auseinander als auch schon. Sie suchen nicht nur nach stabilen, sondern auch nach innovativen Lösungen. Im Gegenzug müssen sich die Anbieter PK-Lösungen immer mehr an den Bedürfnissen ihrer Kundschaft ausrichten. 

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Dieser Artikel ist Teil der Market Opinion «Der Weg zu neuen PK-Lösungen», die in Zusammenarbeit mit der Tellco PK realisiert wurde.

Bewahrung der Risikofähigkeit

Sicherheit ist eines der Bedürfnisse, das in den vergangenen Jahren und während der aktuellen Marktturbulenzen wieder stark an Relevanz gewonnen hat. Aus diesem Grund setzen einige PK-Verantwortliche auf die Methode der Dynamic Asset Allocation (DAA), um die Portfolios zu steuern. Diese orientiert sich in erster Linie an der Risikofähigkeit eines Vorsorgewerkes und weniger an der kassenseitigen Einschätzung der aktuellen Marktrisiken und -chancen. «Das primäre Ziel einer DAA ist die Bewahrung der Risikofähigkeit der Kasse in schwachen Marktphasen», erklärt Claudio Frehner, CEO der Tellco AG. 

Konkret geht die DAA wie viele andere Modelle auch von der strategischen Allokation aus. Zusätzlich wird ein «neutraler» Bereich des Deckungsgrades definiert, in dessen Bereich mehr oder weniger an der strategischen Gewichtung festgehalten bzw. bei Abweichungen gegen unten oder gegen oben mittels Rebalancing reagiert wird. «Die DAA hat nicht primär zum Ziel, die erwartete Rendite im Zeitablauf zu verbessern, sondern das Verlustrisiko zu vermindern», so Claudio Frehner. Aus diesem Grund sei die Methode primär für Anleger mit einer mittleren oder tiefen Risikotoleranz interessant. «Das sind Anleger, bei denen die Vermeidung von grossen Verlusten – beispielsweise in Form einer Unterdeckung – einen hohen Stellenwert geniesst.»

Selbstverständlich hat auch die DAA ihre Schattenseiten. Das grösste «Risiko» ist das Verpassen von grossen Gewinnen in spezifischen Marktphasen. Denn in schlechten Marktphasen wird zwar das Aktienexposure gesenkt, wenn der Markt aber schnell dreht, braucht ein DAA verwaltetes Portfolio tendenziell länger, bis es wieder in seiner ursprünglichen Zusammensetzung aufgebaut ist.

Kein Ersatz für selbständiges Denken

Auch wenn die Methode Stabilität und Sicherheit verspricht, darf DAA darf kein Ersatz für selbständiges Denken innerhalb der verantwortlichen Gremien sein. «Die Methode dient bestenfalls als Guidance, denn auch sie basiert auf einem Modell, mit all seinen Stärken und Schwächen»,betont Claudio Frehner. Aus diesem Grund sollten die Pensionskassenverantwortlichen über vertieftes Finanzwissen sowie zusammen mit dem Vermögensverwalter über ein regelmässiges Monitoring verfügen. «Falls sich die Umstände gravierend ändern, muss ein Gremium auch bereit sein, die vordefinierten Schritte zu überdenken und notfalls zu übersteuern.» Claudio Frehner warnt aber auch vor zu viel Aktionismus. «Nicht jeder Entscheid soll bei Gegenwind angepasst oder übersteuert werden; in so einem Fall wäre das ursprünglich gewählte Modell nicht korrekt beziehungsweise die DAA nicht die passende Methode.»

 

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