Auch nächstes Jahr steigen die Krankenkassenprämien wieder markant. Doch welchen Anteil an der Prämienlast haben die Krankenkassen? Moneyland hat zu diesem Zweck die Verwaltungskosten der Krankenkassen unter die Lupe genommen.

Gemäss den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) kostete die Verwaltung der Grundversicherung im Jahr 2022 1,7 Milliarden Franken. Zu den Verwaltungskosten – dem sogenannten Betriebsaufwand – gehören Personalkosten, Provisionen und Werbekosten.

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Den grössten Anteil am Betriebsaufwand hatten die Personalkosten mit knapp 1,1 Milliarden Franken. Für Werbung gaben die Kassen rund 73 Millionen Franken aus, für Provisionen weitere 48 Millionen Franken. Die gesamten Verwaltungskosten machten rund 5,1 Prozent der gesamten Prämien aus.

Trotz der hohen Ausgaben sind die Verwaltungskosten im Vergleich zu den Gesundheitskosten verhältnismässig gering. «Hauptverantwortlich für die hohen Krankenkassenprämien bleiben die steigenden Gesundheitskosten in der Schweiz», betont Felix Oeschger, Analyst bei Moneyland.

So hoch sind die Verwaltungskosten von Schweizer Krankenkassen

Die Kosten variieren stark zwischen den Kassen. Gemäss den im Jahr 2023 publizierten Zahlen wendeten die Schweizer Krankenversicherer im Jahr 2022 je nach Kasse zwischen 105 und 458 Franken an Verwaltungskosten pro versicherte Person auf.

Am tiefsten waren die Verwaltungskosten pro Person bei der Krankenkasse Luzerner Hinterland mit 105 Franken pro versicherte Person, gefolgt von der Sumiswalder Krankenkasse (114 Franken) und der Sodalis (119 Franken).

So hoch ist der Verwaltungsaufwand im Verhältnis zu den Prämien

Um die Effizienz der Schweizer Krankenkassen zu bestimmen, gibt es eine weitere Kennzahl. Diese setzt den Verwaltungsaufwand (plus Abschreibungen) ins Verhältnis zu den Prämien (minus Risikoausgleich). Im Jahr 2022 betrug dieses Verhältnis im Durchschnitt aller Krankenkassen 5,1 Prozent. Zu diesen Kosten gehören unter anderem die Marketingausgaben und die Löhne der Mitarbeitenden.

Am besten schnitt die Krankenkasse Luzerner Hinterland ab: Sie wendet nur 2,6 Prozent der risikobereinigten Prämien für die Verwaltung der Grundversicherung auf. Danach folgen Sodalis (3,6 Prozent), Visana (3,6 Prozent) und Galenos (3,8 Prozent).

Diese Zahlen sind auch im interaktiven Krankenkassenvergleich auf den Infoseiten von Moneyland abrufbar.

So viel Provisionen wurden in der Grundversicherung gezahlt

Gemäss BAG wurden in der obligatorischen Grundversicherung im Jahr 2022 rund 48 Millionen Franken an Vermittlerprovisionen ausbezahlt. Dies entspricht rund 2,8 Prozent des Betriebsaufwandes oder 0.15 Prozent der gesamten Prämien.

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Im Vergleich zu den Zusatzversicherungen waren die Vermittlerprovisionen in der Grundversicherung aber gering. (pd/hzi/hoh)