Auch wenn Prominente mit Twitter-Account oftmals gleich als «Influencer» bezeichnet werden – die «richtigen» Influencer sind in der Regel weder bei einem Unternehmen angestellt noch betreiben sie ihre Aktivitäten als Nebengeschäft. Im Gegenteil: Influencer agieren nicht als Botschafter einzelner Marken, sondern sie kommentieren mehrere Produkte oder Dienstleistungen, bei denen sie sich jeweils immer als Konsumenten und Präsentatoren zugleich inszenieren. Auf dieser Basis versuchen Influencer, ihre Authentizität aufzubauen und zu pflegen – es ist der wichtigste einzelne Faktor in diesem von Freelancern dominierten kleinen, aber zunehmend auch für Versicherungsgesellschaften wichtigen Wirtschaftsbereich.  

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Influencer sind in den vergangenen Jahren zu wichtig geworden, um sie (weiterhin) im Rahmen einer Social-Media-Strategie zu ignorieren. Im Vordergrund stehen hier bestimmte jüngere Zielgruppen wie Generation Z und Generation Alpha, die kaum noch mit konventionellen Mitteln erreichbar sind. Erfolgreiche Influencer haben zudem ein sehr gutes Gespür für kommende Trends, für Themen und für Kommunikationsformen, die beim jeweiligen Zielpublikum gut angenommen werden. Alleine deshalb lohnt es sich, die wichtigsten «richtigen» Influencer zu beobachten. Zudem lassen sich Influencer unter bestimmten Bedingungen auch gut in Marketing- und Kommunikationsstrategien integrieren. 

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Somit wird das Thema Corporate Influencer für grössere Versicherungsgesellschaften durchaus relevant. Es erscheint naheliegender, Talente aus eigenen Reihen zu finden und diese gegebenenfalls mit angepassten Beschäftigungsmodellen als Corporate Influencer einzusetzen. Bei einigen Versicherungsgesellschaften beschäftigt man deshalb solche Corporate Influencer. Wobei es hier nicht immer trennscharf ist, was genau Influencer sind und was sie machen. Im Verständnis einzelner Versicherungsgesellschaften sind bereits twitternde Top-Executives «Corporate Influencer». In der echten Influencer-Szene würden diese jedoch bereits beim ersten Auftritt durchfallen. 

Punktuelle Arbeit mit Corporate Influencern

Weit voraus ist man in Sachen Corporate Influencer bei der Helvetia-Online-Tochter Smile. «Über die letzten anderthalb Jahre haben wir ein Influencer-Kollektiv aufgebaut, bestehend aus dem Schweizer Comedian Zeki, der Nati-Spielerin Alisha Lehmann und dem Sänger Baschi», sagt Helvetia-Sprecher Jonas Grossniklaus. Smile bespielt mit den Influencern sowohl ihre eigenen Social-Media-Accounts (FB, Instagram, TikTok, Blog, LinkedIn etc.) wie auch klassische Kanäle wie das gute alte Fernsehen. Gleichzeitig produzieren die Influencer ihren eigenen, zielgruppengerechten Content für Smile. Helvetia selber beschäftigt keine Corporate Influencer. 

Auch Zurich Schweiz setzt Corporate Influencer zielgerichtet bei verschiedenen Themen ein, insbesondere im Bereich Employer Branding. Die Baloise überprüft derzeit, ob sie Corporate Influencer als Content-Distributoren beschäftigen soll. «Für die Content-Generierung arbeiten wir bereits mit einer Handvoll Personen zusammen», heisst es hier. «Wir arbeiten punktuell mit Influencern zusammen, mit externen Influencern für Kampagnen vor allem auf Instagram und mit internen Ambassadors beispielsweise auf LinkedIn», heisst es von Axa. Ähnlich tönt es bei Swiss Life. «Wir setzen keine Corporate Influencer über längere Frist ein. Punktuell kann es sein, dass wir für spezifische Kampagnen mit Influencern oder auch Blog-Autorinnen und -Autoren zusammenarbeiten.» Bei der Allianz (Schweiz) und bei der Mobiliar beschäftigt man keine Influencer. «Unsere Mitarbeitenden sind aber unsere glaubwürdigsten Markenbotschafterinnen und -botschafter», sagt Mobiliar-Sprecher Jürg Thalmann. «Viele von ihnen sind aktiv auf Social-Media-Plattformen.»