Das Umfeld für Schweizer Pensionskassen bleibt angespannt: Der Broker- und Beratungsdienstleister WTW hat jüngst zwei Studien veröffentlicht, die sich für die im Swiss Leader Index (SLI) erfassten Schweizer Unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Pensionskassen nähern. 

Attraktivität und Wertigkeit

Aus Sicht der Arbeitnehmenden beziehungsweise aus HR-Perspektive ist die SLI-Benchmarking-Studie relevant, in welcher die aus den Vorsorgeplänen resultierenden Leistungen (Basis- und allfällige Zusatzpläne) der teilnehmenden Schweizer Pensionskassen hinsichtlich ihrer Wertigkeit und Attraktivität miteinander verglichen werden. 

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Kritik am System vielleicht unbegründet

Vorweg die positiven Nachrichten für die Mitarbeitenden von SLI-Unternehmen und auch für das Schweizer Vorsorgesystem insgesamt: Die voraussichtliche Höhe der Altersrenten aus den Pensionskassen hat sich laut den Studienautoren weiter stabilisiert. Trotz volatiler Marktbedingungen in den letzten Jahren scheint die Phase der Zinssenkungen, welche die voraussichtliche Höhe der Altersrenten reduzierte, vorerst vorbei zu sein. Somit ist das Problem, dass jüngere Generationen ältere Generationen, die mit höheren Umwandlungssätzen in den Ruhestand gingen, quersubventionieren, möglicherweise nur temporär und die Kritik am Schweizer System auf längere Sicht vielleicht unbegründet. 

Unausweichliche Themen

Ferner kam die aktuelle Benchmarking-Studie von WTW, welche die Vorsorgepläne der im SLI erfassten Unternehmen untersucht, zum Schluss, dass viele Pensionskassen wohl nicht auf das unausweichliche Thema Umwelt, Soziales und Governance vorbereitet sind, welches zunehmend in der Anlagewelt sehr populär ist.

Wichtige Einblicke in Exposition

Auch aus Sicht des Aktionärs beziehungsweise der Finanzabteilung der Schweizer Unternehmen als Plansponsoren ist die Pension-Risk-Studie von Bedeutung. In dieser Studie wird die Situation aller weltweiten Vorsorgeverpflichtungen in den Konzernbilanzen von Schweizer Unternehmen nach IFRS sowie US-GAAP erfasst. Sie gibt wichtige Einblicke in die Exposition gegenüber «Pensionsrisiken», etwa durch Anlage, Langlebigkeit und Zinsänderung. 

Bisher positive Entwicklung

Trotz stark negativen Renditen steigt der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgeverpflichtungen gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent, weil die Verpflichtungen wegen des Zinsanstiegs stärker sinken als die Planvermögen.

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Die Entwicklung der Anlagemärkte im ersten Halbjahr 2023 ist bisher positiv. Zu diesen Resultaten kommt die Pension-Risk-Studie von WTW zum Deckungsgrad der SLI-Unternehmen in der Schweiz.