Darum geht's
  • Die Axa Schweiz setzt auf eine diversifizierte Anlagestrategie, die langfristige Stabilität, regulatorische Compliance und nachhaltige Investments miteinander verbindet.
  • Durch Investitionen in illiquide Anlageklassen wie Immobilien und Green Bonds sowie die Integration von ESG-Kriterien wird Rendite mit Verantwortung vereint.
  • Dabei bleiben Risiko- und Liquiditätsmanagement zentrale Elemente, um den Verpflichtungen gegenüber Kundinnen und Kunden jederzeit nachzukommen.
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Assetmanagement bei einem Versicherer, wie geht das genau? Daniel Gussmann, Chief Investment Officer und Leiter Asset Management bei Axa Schweiz, erklärt im Gespräch mit HZ Insurance, wie es den diversen regulatorischen Anforderungen gerecht wird und welche Schwerpunkte es setzt. Ganz zentral dabei: Die langfristige Ausrichtung von Versicherungen erfordert spezialisierte Anlagestrategien, um Verpflichtungen gegenüber Kundinnen und Kunden zu erfüllen.

Langfristige Verpflichtungen als strategischer Leitfaden

Die Anlagepolitik von Versicherern ist also stark geprägt durch die langfristige Natur ihrer Verpflichtungen. Gussmann erläutert: «Versicherungen investieren einen grossen Teil ihrer Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere mit ähnlich langen Laufzeiten wie ihre Verpflichtungen. Das minimiert das Zinsrisiko und sichert die Zahlungsfähigkeit bei Fälligkeit.»

Zur Person

Daniel Gussmann ist Chief Investment Officer (CIO) von Axa Schweiz und Leiter Asset Management.

Gleichzeitig bieten langfristige Verbindlichkeiten den Vorteil, in illiquide Anlageklassen wie Immobilien oder Alternative Anlagen zu investieren, was zusätzliche Renditen generieren kann. «Diese Illiquiditätsprämie kommt letztlich unseren Kundinnen und Kunden zugute», ergänzt Gussmann.

Regulatorik als Steuerungsinstrument

Ein zentraler Einflussfaktor im Asset Management ist die Regulierung, insbesondere durch die Solvency II. «Die regulatorischen Anforderungen zielen darauf ab, die Zahlungsfähigkeit der Versicherungen sicherzustellen», so Gussmann.

Daniel Gussmann, Chief Investment Officer, Axa Schweiz

Daniel Gussmann: «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den CO2-Fussabdruck unserer Anlagen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2019 zu reduzieren.»

Quelle: Axa Schweiz

Für risikoreichere Anlagen wie Aktien sei mehr Eigenkapital notwendig, was die Portfoliozusammenstellung massgeblich beeinflusse. «Wir bei der Axa Schweiz setzen auf eine diversifizierte Strategie, um Renditen zu optimieren und das erforderliche Eigenkapital gemäss den regulatorischen Vorgaben zu limitieren.»

Liquiditätsmanagement im Fokus

Ein weiteres Kernthema ist die Sicherstellung der Liquidität, auch im aktuellen Zinsumfeld. Die Axa Schweiz verfolgt hier einen mehrgleisigen Ansatz, betont der Leiter des Asset Management gegenüber HZ Insurance: «Langfristige Verbindlichkeiten erlauben uns, in Immobilien zu investieren, die überdurchschnittliche Erträge liefern», so Gussmann. Ergänzt werde dies durch risikoarme Anleihen mit ähnlicher Laufzeit wie die Verpflichtungen, um Zins- und Liquiditätsrisiken zu minimieren. Für unvorhergesehene Zahlungen hält das Unternehmen kurzfristig verfügbare Anlagen vor und nutzt Instrumente wie den Schweizer Repo-Markt.

Stabilität trotz volatiler Märkte

Die Unsicherheit an den Märkten verlangt dabei ein robustes Risikomanagement. «Unsere Anlagestrategie basiert auf Qualität, Diversifikation und einer hohen Solvenzquote, die mehr als doppelt so hoch wie regulatorisch gefordert ist», betont Gussmann.

Eine bewusste Ausrichtung auf langfristige Trends sowie die Nutzung weniger volatiler Anlagen wie Immobilien und Hypotheken tragen zusätzlich zur Stabilität bei.

Nachhaltigkeit als strategischer Pfeiler

Nachhaltige Investments stehen bei der Axa Schweiz weit oben. «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den CO2-Fussabdruck unserer Anlagen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2019 zu reduzieren», sagt Gussmann. ESG-Kriterien seien dabei vollständig integriert, beispielsweise durch den Ausschluss von Unternehmen ohne überzeugende Transitionsstrategien im Öl- und Gas-Sektor.

Die ESG-Integration zeigt darüber hinaus auch wirtschaftliche Vorteile: «Unser globales Aktienportfolio mit Nachhaltigkeitskriterien hat in den letzten fünf Jahren besser abgeschnitten als das Standardportfolio», erklärt Gussmann.

Immobilien und Infrastruktur als Stützen der Resilienz

Immobilien und Infrastrukturinvestitionen leisten derweil einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität. «Diese Sachwerte bieten stabile Erträge und Inflationsschutz», erklärt der CIO von Axa Schweiz. Der Fokus liege auf Immobilien an Toplagen und in Wachstumsregionen.

Innovationen und künftige Entwicklungen

Abschliessend gibt Gussmann einen Ausblick: «Die geopolitischen Spannungen und technologischen Veränderungen erfordern weiterhin eine breite Diversifikation.» Die Axa investiere deshalb stark in die IT-Infrastruktur, um steigende Datenmengen systematisch auszuwerten, und fokussiere auch auf Transparenz, insbesondere bei den Alternativen Anlagen.

Durch die Verbindung aus nachhaltiger Strategie, technologischer Innovation und regulatorischer Compliance zeigt die Axa Schweiz, wie langfristige Stabilität und Rentabilität Hand in Hand gehen können – ein Modell, das die Zukunft der Versicherungsbranche prägen dürfte.

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Karin Bosshard, Chefredaktorin von HZ Insurance, und ihr Versicherungsexpertenteam liefern Ihnen die Hintergründe zu Themen, welche die nationale und internationale Versicherungswelt bewegen. Jeden Tag (werktäglich) in Ihrem E-Mail-Postfach. Jetzt kostenlos zum Newsupdate für Insurance-Professionals anmelden.
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