Es gibt unterschiedliche Wege, Innovationen voranzutreiben. Die grösseren schweizerischen Versicherungsgesellschaften unterhalten spezielle Abteilungen, die innovative Startups beobachten und, je nach Situation, reagieren: Mit Übernahmen, Beteiligungen oder kommerziellen Partnerschaften.

Zurich hat vor einigen Jahren die Richtung umgedreht. Man veranstaltet als globales Unternehmen einen Wettbewerb, bei dem sich die Startups melden können. Mehrstufige Auswahlverfahren, Pitches und (Online)-Präsentationen bilden die Filter.

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In frühen Stadien eingereichte Ideen und Konzepte bilden kein Hindernis - im Gegenteil: Diese lassen sich in weiteren Entwicklungsschritten verfeinern. Die 12 Startups, welche die Zurich-Expertinnen und Experten ausgewählt haben, kommen deshalb in ein dreimonatiges Acceleratorprogramm. In diesem erhalten sie ein Coaching, finanzielle Unterstützung und sie können erste Tests mit echten Kundinnen und Kunden vornehmen.

Erfolgreiche Gründer sind oft «Wiederholungstäter»

Die erfolgsversprechendsten Startups kommen aus vier Kategorien. Zu erwähnen sind:

Thema «Versicherung der Zukunft». Hierfür qualifiziert sind Caruso Dataplace (die Auto-Daten-Versicherung, nicht der gleichnamige kleine kalifornische Broker), Garanteasy (Technologieplattform, die alle möglichen Garantiefälle untereinander verbindet) und die für die speziellen Bedürfnisse von Kindern ausgelegte Versicherung Keepers.ai

Aus dem Bereich Schadenprävention und Schadenminderung treten an: Adapt Ready befasst sich mit der Erkennung von untereinander zusammenhängenden Risiken bei Firmen und soll die kommerziellen Linien unterstützen. Binah.ai verbindet Gesundheit und Daten und One Concern soll Versicherungsrisiken über sogenannte Digital Twins, also digitale Abbilder der Realität, erkennbar machen. 

Drei weitere Firmen vereinfachen das Versicherungsgeschäft: Das israelische Unternehmen Anagog bei mobilen Endgeräten, Democrance aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der digitalen Distribution und LISA Insurtech automatisiert unter anderem die Schadenabwicklungsprozesse. 

Und drei weitere Jungfirmen bearbeiten das Thema Nachhaltigkeit: Deedster will den Wechsel zu einem nachhaltigen Lebensstil unterstützen. Dynamhex zeigt einzelnen Personen, Firmen und Verwaltungseinheiten, wie viel Energie sie wirklich verbrauchen und Salient Predictions erarbeitet mittel- und langfristige Wetterprognosen durch die verfeinerten Analysen von Ozean- und Landtemperaturen. 

Längerfristig werden die besten Startups von grossen Unternehmen übernommen. Die Käufer sind nicht unbedingt Versicherungsunternehmen. Auch Datenanbieter, Rating-Agenturen und Tech-Unternehmen zählen zu den Käufern. Für die erfolgreichen Führungskräfte dieser Startups bedeutet das meistens zweijährige Haltefristen - und danach geht‘s weiter mit der nächsten guten Idee. Die wird man vielleicht 2025 oder 2026 beim Zurich-Wettbewerb unter den besten 12 sehen.