Mit ihnen geht die Geschichte eines Landes durch viele Hände: Banknoten zeigen bedeutende Persönlichkeiten und historische Momente, verbinden Epochen miteinander und lassen nationale Historie zum Teil des Alltags werden. Gleichzeitig müssen Geldscheine höchste technische Ansprüche erfüllen: Sie sollen unnachahmlich und damit fälschungssicher sein.

Die schönste Banknote des Jahres muss diese Kriterien besser erfüllen als alle anderen. Wer das Rennen macht, bestimmt die International Bank Note Society (IBNS). Die Gesellschaft bewertet jeweils die schönsten Neuerscheinungen des Jahres. Und in diesem Jahr spielt der Schweizer Franken in der Weltspitze mit: Das neue Fünfziger-Nötli schaffte es nun auf die Shortlist für die Auszeichnung. Bis Ende Januar können weitere Konkurrenten ins Rennen geschickt werden, dann fällt die Entscheidung.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ärger um den neuen 50-Franken-Schein

Seit April ist der 50-Frankenschein im Umlauf, mit reichlich Verspätung. Ursprünglich hätte das neue Geld der Schweiz bereits 2010 ausgegeben werden sollen. Technische Probleme sorgten dafür, dass sich der Start immer wieder verzögerte. Das Design von Manuela Pfrunder musste für die Endversion angepasst werden.

Nach dem Start der Banknote gab es schnell neuen Ärger: Die Schweizerische Nationalbank startete eine Kampagne mit Plakaten, TV-Spots und einer eigenen App, die einige Millionen Franken kostete. Kritiker hatten wenig Verständnis für eine Werbekampagne für einen Geldschein, der ohnehin im Portemonnaie aller Schweizer Einzug hält.

Internationale Anerkennung

International fällt die Reaktion nun umso positiver aus. Unter anderem berichtet das renommierte amerikanische Wirtschaftsmagazin «Bloomberg Businessweek» über den Wettkampf um die schönste Banknote. Der Fünfziger wird demnach unter anderem mit dem australischen Dollar, dem britischen Pfund und anderen Geldscheinen um die Auszeichnung zur Banknote des Jahres konkurrieren.

Mit diesem Preis erreicht die IBNS seit einigen Jahren eine grössere Öffentlichkeit. Die Organisation selbst gibt es seit 1961, sie vernetzt Sammler von seltenem Papiergeld und hat rund 2000 Mitglieder in 90 Ländern der Welt. Die schönste Banknote wird seit 2005 ausgelobt.

Auf Franken-Scheinen sind keine Persönlichkeiten zu sehen

Mit dem neuen 50er-Nötli trifft die Schweiz offenbar den Nerv der Zeit. Gemäss «Bloomberg Businessweek» sind auf neuen Geldscheinen seltener Menschen zu sehen und häufiger Motive aus der Natur wie Blumen und Vögel. Das ist auch hierzulande so: Auf keiner der neuen Banknoten, die in den kommenden Jahren in Umlauf gehen, werden bedeutende Persönlichkeiten zu sehen sein. Als Überbegriff wählten die Schweizerische Nationalbank (SNB) und das Grafikerteam die «vielseitige Schweiz».

Jeder der sechs in den kommenden Jahren vorgestellten Noten will demnach eine eigene Geschichte erzählen: Bestimmendes Thema und Gestaltungsmerkmal beim neuen Fünfziger ist der Wind. Weitere Hauptelemente werden die Zeit, Wasser, Materie und Sprache sein. Im Zentrum des für 2017 geplanten 20-Franken-Scheins steht das Licht – das soll für die kreative Seite der Schweiz stehen.