Die Enttarnung von Satoshi Nakamoto sei ein Kinderspiel gewesen, so der umtriebige Tech-Unternehmer John McAfee gegenüber der Wirtschaftsagentur Bloomberg. Der Bitcoin-Gründer sei am Leben und residiere in den USA, sagt McAfee.

McAfee, der als Pionier der Antiviren- und Computersicherheitssoftware gilt, hatte ursprünglich angekündigt, die Identität des Bitcoingründers «innert einer Woche» offenzulegen. Inzwischen ist der Zeitpunkt nicht mehr so klar. In einem Tweet vom 23. April schrieb McAfee, dass die Kontroverse seinen Kampf gegen die Auslieferung in die USA beeinträchtigen könnte.

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McAfee befindet sich zur Zeit auf den Bahamas, da er in den USA im Zusammenhang mit einem Mord an einem Nachbarn in Belize im Jahr 2012 gesucht wird.

Ein Leben lang Hacker verfolgt

Das erratische Benehmen von McAfee in der Vergangenheit lässt an der Seriosität der Behauptungen zweifeln. Doch seine Expertise im Bereich der Computersicherheit ist ebenso bekannt, wie seine Vorliebe für derartige Medienstunts.

Er habe ein Leben lang Hacker verfolgt, so McAfee. «Die Leute vergessen, dass ich einer der besten auf meinem Gebiet bin.»

5,4 Milliarden Dollar in Bitcoins

Die Suche nach dem «echten» Nakamoto oder der Personengruppe, die hinter dem Pseudonym steckt, hat eine lange Geschichte. Bewiesen wurde bisher aber noch keine Theorie. Nakamoto hatte 2008 die technischen Grundlagen für den Bitcoin beschrieben und danach mit anderen die Kryptowährung entwickelt.

Ist Nakamoto tatsächlich noch am Leben, könnte er neben anderen Bitcoin-Pionieren einer der grössten Halter der Kryptowährung sein. Knapp eine Million der insgesamt 17,6 Millionen Bitcoin-Einheiten könnten dem Erfinder gehören, schätzt Bloomberg. Diese wären nach momentanem Kurs über 5,4 Milliarden Dollar wert.

Bitcoins seit zehn Jahren nicht bewegt

Weil viele dieser frühen Bitcoins seit zehn Jahren nicht mehr bewegt wurden, glauben viele Experten, dass Nakamoto tot ist. Sollte er aber leben und seinen Anteil zu Geld machen wollen, würde dies den Kurs der Kryptowährung massiv unter Druck bringen.

Das zeigte sich in der Vergangenheit jeweils, wenn gewichtige Investoren bei der inzwischen stillgelegten Börse Mt. Gox grosse Mengen Bitcoins verkauften. Jedes Mal rauschte der Umrechnungspreis daraufhin in die Tiefe.

(gku)